Interessierte Schüler, aber keine Pharmazie-Uni Deniz Cicek-Görkem, 28.11.2018 10:26 Uhr
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Kampf dem Fachkräftemangel: Die LAK Brandenburg versucht, Schüler für die Pharmazie zu begeistern und macht sie sich für einen neuen Studienstandort stark. Foto: Andreas Domma
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Vor 2025 wird das mit dem Studienstandort vermutlich nichts. So bleibt der Apothekervertretung nur, vor Ort in Schulen für den Berufsstand zu werben. Foto: ABDA
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Pharmazie studieren in Cottbus: Medienberichte legen nahe, dass sich die SPD für einen Studienstandort in Brandenburg stark macht. Foto: Wikipedia / Clemens Franz CC BY-SA 3.0
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Ein weiterer neuer Hochschulstandort? Der Apothekerverband Westfalen-Lippe setzt sich für eine Pharmazie-Fakultät in Bielefeld ein. Foto: Drahreg01/Wikipedia CC BY SA 3.0
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„In Bielefeld besteht die Chance schon bei der Ausbildung beider Heilberufler von Beginn an die immer notwendige werdende interdisziplinäre Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker zu verzahnen“, sagt Dr. Klaus Michels, Vorsitzender des AVWL. Foto: AVWL
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Studieninteressierte können bundesweit derzeit an 22 Hochschulen Pharmazie studieren. Foto: Elke Hinkelbein
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Die nördlichste der deutschen Pharmazie-Unis ist die Uni Kiel, der Campus ist im Nordwesten der Stadt gelegen. Foto: Louis F. Stahl/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Idyllisch an der Ostsee gelegen, studieren in Greifswald rund 10.400 Studenten. Foto: Wikipedia
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Ein zweites Zuhause für Pharmaziestudenten dürften der Botanische Garten Greifswald sein. Foto: Wikipedia
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An der Universität Hamburg studieren fast 42.900 Menschen. Foto: Merlin Senger/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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An der FU Berlin studieren zukünftige Apothekerinnen und Apotheker am pharmazeutischen Institut im Westen der Stadt. Foto: Peter Kuley/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Geschichte der TU Braunschweig reicht bis ins Jahr 1745 zurück. Pharmazie ist seit 1835 an der Uni vertreten, heute studieren rund 710 junge Leute das Fach. Foto: Brunswyk/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die WWU Münster ist mit rund 44.700 Studierenden und etwa 250 Studiengängen in 15 Fachbereichen eine der größten deutschen Universitäten. Foto: Rüdiger Wölk/Wikipedia CC BY-SA 2.5
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An der Uni Düsseldorf nahm das Fach Pharmazie 1976/1977 den Lehrbetrieb auf. Foto: Hascher Jehle Architektur
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Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zählt rund 19.300 Studenten. Foto: OmiTs/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Seit Sommer 2012 ist das Neue Augusteum am Augustusplatz das Hauptgebäude der Uni Leipzig. Die Hochschule zählr mehr als 29.400 Studierende. Foto: mary G90/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Uni Marburg ist heute die älteste protestantische Universität der Welt. Die pharmazeutischen Institute liegen fast alle im Zentrum der Altstadt. Foto: Uni Marburg/Susanne Langer
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Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hier das Hauptgebäude, ist mit rund 35.600 Studierenden eine der großen Universitäten in Deutschland. Das Pharmazie-Institut ist im Stadtteil Endenich angesiedelt. Foto: Thomas Wolf/Wikipedia CC BY-SA 2.5
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Die Friedrich-Schiller-Universität Jena zählt mehr als 18.200 Studierende und knapp 400 Professorinnen und Professoren. Foto: Vitold Muratov/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main ist eine der fünf größten deutschen Universitäten. Foto: Uni Frankfurt
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Romantisch in den Sonnenuntergang getaucht ist hier der Fachbereich Chemie der Uni Mainz. Foto: Florian Altherr / Wikipedia CC BY-SA 30
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Die Uni Würzburg hat eine der längsten Traditionen, sie wurde im Jahre 1582 gegründet. Im Sommersemester 2015 konnten 45 junge Leute ihr Pharmaziestudium aufnehmen. Foto: Emmerich / Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Universität des Saarlandes in Saarbrücken ist die einzige Uni in diesem Bundesland. Gegenwärtig sind rund 17.300 Studenten immatrikuliert. Foto: Kondephy/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Universität Heidelberg ist die älteste deutsche Hochschule und zählt rund 30.800 Studierende. Foto: Wikipedia
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Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist mit fast 40.000 Studenten die zweitgrößte unter den Universitäten Bayerns. Die Universität zählt 576 Professorinnen und Professoren. Foto: Uni Erlangen
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Die Universität Regensburg zählt 11 Fakultäten und 182 Lehrstühle. Insgesamt studieren 20.000 Personen an der Hochschule. Foto: Michael Chlistalla/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Eberhard Karls Universität in Tübingen zählt zu den ältesten und renommiertesten Hochschulen Europas. Der Fachbereich Pharmazie ist "Auf der Morgenstelle" untergebracht. Foto: Pikarl/Wikipedia
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Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wurde 1457 von Albrecht VI. gegründet. Foto: Wikipedia
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Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ist nach ihrem Gründer Herzog Ludwig IX. sowie dem König Maximilian I. Joseph benannt. Foto: Andreas Praefcke/Wikipedia CC BY 3.0
Berlin - Der Fachkräftemangel spitzt sich insbesondere in den Regionen zu, in denen es keine Pharmazie-Studienorte gibt. Einer davon ist Brandenburg. Die ansässige Landesapothekerkammer (LAK) setzt sich seit Jahren vergeblich dafür ein, dass auch in diesem Bundesland Apotheker ausgebildet werden können. Daran wird sich voraussichtlich vor 2025 auch nichts ändern. So bleibt der Apothekervertretung nur, vor Ort in Schulen für den Berufsstand zu werben.
Die Personalknappheit in Apotheken spüren Inhaber, die einen Nachfolger oder Verstärkung für ihr Team suchen. In Brandenburg ist die Situation zusätzlich kritisch, weil hier – wie auch in Bremen – nicht die Möglichkeit besteht, Pharmazie zu studieren. Vor Ort werden damit keine Apotheker ausgebildet, die dann direkt eine Stelle suchen. Apotheker, die zwangsläufig in anderen Bundesländern studieren, nicht zurück und stehen nicht für eine Anstellung in der Heimat bereit.
Kürzlich wurde diskutiert, einen neuen Standort an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zu errichten. „Die Thematik wurde zwar vom Wissenschaftsministerium (MWFK) im Rahmen der Haushaltverhandlungen avisiert, sie ist dann aber im Rahmen der Haushaltsverhandlungen wegen Nichtfinanzierbarkeit fallen gelassen worden. Die Entscheidung, die zusätzlichen Mittel für einen Pharmaziestudiengang nicht aufzunehmen war das Ergebnis der regierungsinternen Abstimmung und steht damit im Einklang mit früheren Entscheidungen der Landesregierung, die Einrichtung eines Pharmaziestudienganges nicht vor 2025 vorzusehen”, erklärt eine Sprecherin des Finanzministeriums Brandenburg.
„Für Inhaber ist es in Brandenburg schwer, Personal zu finden. Apothekenmitarbeiter sind Goldstaub”, sagt Bettina Greinke von der LAK Brandenburg. Deshalb arbeite die Kammer eng mit der Arbeitsagentur und auch mit dem Berufsinformationszentrum (BIZ) zusammen. „Beispielsweise schulen wir Mitarbeiter der Arbeitsagentur in brandenburgischen Apotheken und werben im Schülerkalender der Arbeitsagentur.” In erster Linie seien allerdings Schüler die Zielgruppe: „Seit mehreren Jahren sind wir auf Bildungsmessen in Cottbus, Frankfurt (Oder), Prenzlau und Potsdam vertreten und nehmen jährlich rund zehn Termine wahr. Im vergangenen Jahr hatten wir rund 300 Gespräche mit interessierten Schülern. Dieses Jahr lag die Zahl bei über 400. Unser Ziel für das kommende Jahr ist es, auf den Messen noch mehr junge Menschen zu erreichen.”
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