„Ich und mein Team sehen Apotheke positiv“

Inhaberin schwärmt von Center-Apotheke

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Berlin -

Auf 300 Quadratmetern erstreckt sich die City-Apotheke in Aschaffenburg. Der Betrieb sei besonders, schwärmt Inhaberin Britta Mohy El Din. Ihr Mann gründete die Apotheke vor 50 Jahren, 2017 übernahm Mohy El Din. In den vergangenen Jahrzehnten verdoppelte sich die Verkaufsfläche. Heute werden Kund:innen auf zwei Ebenen und an zwei HV-Bereichen beraten, denn wegen des nötigen Notdienstzugangs musste das Erdgeschoss mitbezogen werden.

Mohy El Din war zunächst ab 1995 als junge Pharmazeutin bei Dr. Sayed Mohy El Din in der City-Apotheke angestellt. „Das besondere ist das Klima, die Zusammenarbeit ist sehr kollegial.“ Um weitere Erfahrungen zu sammeln, arbeitete sie auch in anderen Betrieben, kam aber nach fünf Jahren zurück. „Die Apotheke hat mir gefehlt“, erinnert sie sich. Ihrem ehemaligen Chef und heutigem Ehemann sei wichtig gewesen, dass man auf Augenhöhe zusammenarbeite.

Diese Unternehmenswerte pflegt die Inhaberin weiter. „Wir arbeiten respektvoll und freundschaftlich miteinander und dieses gute Klima spürt auch die Kundschaft.“ Die Angestellten strahlten dies aus und bei den Einstellungsgesprächen werde darauf geachtet, dass das Team zusammenpasse. Die Beratung und der Kundenkontakt machten die Arbeit in der Apotheke aus, trotz der Herausforderungen der Branche.

Rat aus der Apotheke ist gefragt

„Hier trifft das menschliche Miteinander auf eine pharmakologische medizinische Basis, die gefragter ist denn je. Das Gespräch mit uns wird sehr gesucht und man kann in der Apotheke viel bewegen.“ Die Center-Apotheke erwirtschaftet die Hälfte des Umsatzes mit Stammkund:innen. „Nur wenige Galerien liegen mitten im Zentrum, sondern sind ausgelagert, wir haben hier direkt ein Wohngebiet“, erklärt die Inhaberin den hohen Anteil.

Aktuell macht ihr wie vielen Kolleg:innen die Politik zu schaffen. Natürlich könne man – wie von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant – das System liberalisieren. „Aber das hat mit einem deutlichen Qualitätsverlust zu tun. Das Niveau wird dann bewusst runtergefahren. Das muss man fairerweise auch zu den Bürgern sagen. Es ist ein bisschen verlogen und feige, wenn man gleichzeitig so tut, als bleibe die Versorgung gleich.“

Eine weitere Herausforderung sei der Fachkräftemangel. Gefühlt gebe es seit der Pandemie Probleme, geeignete Mitarbeitende zu finden. „Mit Corona kam die große Wende, davor war die Welt noch in Ordnung.“ Pessimistisch will Mohy El Din jedoch nicht in die Zukunft schauen. „Ich und mein Team sehen Apotheke positiv. Es ist eine Herausforderung, die zu meistern ist.“

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