Kein Engpass befürchtet

Hersteller: Genügend Affenpocken-Impfstoff

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Berlin -

Der Hersteller Bavarian Nordic fürchtet bei seinem Affenpocken-Impfstoff Imvanex keinen Engpass: „Wir glauben, dass wir die weltweite Nachfrage bedienen können ohne weitere Investitionen in unsere Produktionsanlagen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Das Unternehmen verfügt über die einzige Zulassung für ein Vakzin gegen die Affenpocken weltweit. Möglich sei derzeit die Produktion von 30 Millionen Dosen jährlich, sagte der Sprecher. Bavarian Nordic hat seinen Hauptsitz in Dänemark, wo auch die Produktion stattfindet. Entwickelt wurde der Vektorimpfstoff aber in der deutschen Niederlassung in Martinsried bei München.

Die Zulassung für Affenpocken beschränkt sich jedoch auf die USA, wo der Impfstoff unter dem Namen Jynneos bekannt ist, und Kanada. Eine Zulassung in der EU sei in Planung. In Europa ist der Impfstoff bisher nur für die als ausgestorben geltenden Pocken beim Menschen zugelassen. Beispielsweise in Großbritannien werde das Vakzin aber auch off label, also ohne entsprechende Zulassung eingesetzt.

Welche Mengen des Impfstoffs genau an welche Länder verkauft werden, wollte der Sprecher nicht verraten. Er betonte jedoch, das Unternehmen erhalte derzeit Anfragen „aus vielen, vielen Ländern“ und es sei wahrscheinlich, dass aus allen von dem aktuellen Ausbruch betroffenen Ländern entsprechende Anfragen eingingen. Deutschland hat nach Angaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) „bis zu 40.000 Dosen“ Pockenimpfstoff bestellt.

Anstoß für die Entwicklung des Pockenimpfstoffs von Bavarian Nordic hatte eine Kooperation mit der US-Regierung gegeben. Nach dem Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 habe die US-Regierung aus Sorge vor einem Angriff mit Pockenviren Pläne erstellt, um die gesamte Bevölkerung zu impfen, sagte der Sprecher. Die älteren Impfstoffe seien aber mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden gewesen. „Deswegen kamen sie zu uns und baten uns, eine bessere und neuere Generation von Pockenimpfung herzustellen“, fügte er hinzu. Es handle sich um ein sehr sicheres Vakzin, das auf einer sehr soliden Datenlage getestet worden sei.

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