In Westfalen-Lippe trauern Apothekerverband und Apothekerkammer um Johannes Hermes. Er verstarb Ende Mai im Alter von nur 69 Jahren. Knapp 30 Jahre lang war er in den Berufsorganisationen engagiert. Man habe „einen wichtigen Sparringspartner sowie einen erfahrenen Ratgeber verloren – und einen langjährigen guten Weggefährten“, so der Verband (AVWL).
Hermes wurde am 3. März 1956 in eine Apothekerfamilie hineingeboren. Der Inhaber der Alten Apotheke in Bergkamen gehörte von 1993 bis 2005 sowie von 2009 bis 2024 dem westfälisch-lippischen Apothekerparlament an. In der Kammer war er zudem vier Jahre lang stellvertretender Rechnungsprüfer und anschließend ebenfalls vier Jahre im Ausschuss des Zusatzversorgungswerkes und Soziales tätig. Seit 1997 war er zudem Kreisvertrauensapotheker und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit für den Kreis Unna-Süd. Er vertrat seinen Berufsstand zudem im Vorstand des Verbands Freie Berufe NRW.
Seit 1992 gehörte er dem Verband an, ab 2003 saß Hermes auch im Vorstand und war hier für Finanzen und Administration zuständig. Eines seiner Herzensthemen war die PTA-Ausbildung, für die er sich auch als stellvertretender Vorsitzender des Vereins PTA-Fachschule Westfalen-Lippe engagierte.
Er wird als Chef beschrieben, der die Apotheke familiär führte; Herausforderungen sei er stets mit einem vernünftigen Pragmatismus angegangen. „Dabei scheute er in der Berufspolitik den Konflikt nicht, wenn er ihn für sachdienlich hielt. Er verfügte über ein gesundes und zweckdienliches Maß an westfälischer Beharrlichkeit“, heißt es im Nachruf des AVWL. „Seine große Herzlichkeit, sein Humor, sein Lachen, seine Lebensfreude und seine Fähigkeit, nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu genießen, haben die Zusammenarbeit mit ihm zum Vergnügen gemacht.“
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