Pangea VII

Ziercke warnt vor Pillen-Websites

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Berlin -

„Der Einkauf von Arzneimitteln über das Internet ist zwar bequem, illegalen Anbietern und Betrügern geht es jedoch ausschließlich um Ihr Geld“, warnt der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke. „Dabei nehmen sie die Gefährdung Ihrer Gesundheit mit gefälschten Arzneimitteln billigend in Kauf. Schützen Sie sich und Ihre Familie, indem Sie sich über den Arzneimittelkauf im Internet informieren, Angebote kritisch prüfen und nur bei zugelassenen Online-Apotheken bestellen.“

Die Einlassungen des BKA-Chefs kommen zur Präsentation der Ergebnisse der Aktion Pangea VII, bei der Ermittler weltweit gegen Arzneimittelfälscher vorgegangen waren. Unter der Leitung von Interpol waren in 111 Ländern insgesamt 9,4 Millionen Medikamente im Gesamtwert von umgerechnet 26,4 Millionen Euro beschlagnahmt worden. 1235 Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet, 237 Menschen festgenommen.

Mit der Aktion konnten mehr als 19.000 Anzeigen für illegale Medikamente gelöscht und gut 10.600 Internetseiten für den Handel geschlossen werden. Schwerpunkt war die vergangene Woche, in der alleine 20.000 von 543.000 untersuchten Päckchen beschlagnahmt wurden. Außerdem wurden in Kolumbien drei Fälscherfabriken ausgehoben.

In Deutschland wurden 53 Ermittlungen aufgenommen. Seit Abschluss der Operation im Vorjahr ermittelt die deutsche Polizei in 139 Fällen gegen die meist international organisierten Betreiber von insgesamt 106 Internetseiten, die in Deutschland nicht zugelassene sowie gesundheitlich bedenkliche Arzneimittel vertreiben.

Während der Aktionswoche ging die deutsche Zollverwaltung auch gezielt gegen Post- und Kurierdienste vor, die ausländische Versender illegaler oder gefälschter Arzneimittel nutzen, um ihre Ware nach Deutschland zu bringen.

In der Aktionswoche konnten laut BKA allein in Frankfurt und Niederaula 816 Brief- und Paketsendungen fragwürdigen, vermeintlich „heilsamen“ Inhalts festgestellt werden. Das entspricht einer Steigerung von rund 112 Prozent zum Vorjahr.

Das Spektrum der Wunder- und Heilmittel dabei ist sehr groß. Das Gros der Sicherstellungen lag mit rund 37 Prozent bei Potenzmitteln. Darüber hinaus umfasste die Palette Vitamintabletten, Schlankheitsmittel und Rheumapflaster sowie Schlaf- und Schmerztabletten, Herz- und Krebspräparate, Wachstumshormone, Haarwuchsmittel und Anabolika.

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