Unsicherheit an den Finanzmärkten

Wegen Trump: Stada verschiebt Börsengang

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Berlin -

Der Exit der Finanzinvestoren Bain und Cinven bei Stada zieht sich weiter in die Länge. Jetzt wurde der geplante Börsengang wegen der Turbulenzen am Aktienmarkt kurzfristig verschoben, berichten die Agenturen Bloomberg und Reuters.

Die beteiligten Banken hätten von einem kurzfristigen Listing abgeraten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Entscheidung sei am Montagnachmittag gefallen, nachdem der Konzern eigentlich in dieser Woche seine Absicht zur Börsennotierung bekannt geben wollte.

Hintergrund sei die Unsicherheit an den Märkten aufgrund der geopolitischen Entwicklungen. Investoren hätten gezögert, ob sie den Marktabschwung für einen Einstieg nutzen sollten, und die Berater des Deals wollten sicherstellen, dass sich die Aktie nach dem Börsengang erfolgreich entwickelt.

Die Stada-Eigentümer hatten schon länger Gespräche über einen Verkauf mit anderen Finanzinvestoren geführt, der Prozess zog sich aber hin. Damals stand eine Firmenbewertung von 10 Milliarden Euro im Raum. Offenbar fand sich aber kein Käufer, der genug bieten konnte. Die Option eines Börsengangs hatten sich Bain Capital und Cinven stets offen gehalten. Anfang des Jahres war eine Rückkehr auf das Börsenparkett bis April kolportiert worden.

Wie viele Anteile die bisherigen Eigentümer, die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven dabei abgeben könnten, ist nicht bekannt. Sie hatten Stada mit zuletzt rund 11.500 Beschäftigten 2017 für 5,3 Milliarden Euro gekauft und später von der Börse genommen.

Expansion unter den Finanzinvestoren

Unter den Finanzinvestoren und CEO Peter Goldschmidt war Stada stark gewachsen. Dabei half eine Serie von Übernahmen, für die Stada hohe Schulden in Kauf nahm. Zudem baute das Unternehmen neben Generika sein Portfolio an OTC-Produkten und Spezialpharmazeutika aus.

2023 steigerte Stada den Umsatz um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro.

Die Zahlen sind bereinigt um das Russland-Geschäft, das zuletzt mehr als 15 Prozent zum Umsatz beitrug. Die Finanzinvestoren hatten es abgespalten, da es als Belastung für ihre Verkaufspläne galt. Stada hatte sich trotz des Ukraine-Kriegs nicht aus Russland zurückgezogen und verwies auf die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort.

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