Generikakonzerne

Teva bereit für größere Zukäufe

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Der weltgrößte Pharmakonzern Teva ist nach Angaben von Firmenchef Shlomo Yanai bereit für größere Zukäufe. Dabei schielt das israelische Unternehmen auch auf den Bereich der Originalpräparate. Im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte Yanai: „Wenn wir einen Kandidaten finden, der zu unserer Original- oder Biotech-Sparte passt, werden wir das definitiv in Betracht ziehen. Wir beschränken uns nicht auf Generikaunternehmen.“ Namen wollte der Konzernchef nicht nennen.

Die Ankündigungen überraschen, nicht nur wegen der Finanzkrise: Teva hatte erst vor einem Jahr für rund neun Milliarden US-Dollar den US-Mitbewerber Barr übernommen. Erst vor kurzem hatte Yanai erklärt, dass die Integration ein bis zwei Jahre dauern würde. In Deutschland hatte Teva unlängst seinen Firmensitz von Frankfurt nach Radebeul zur bisherigen Barr-Tochter AWD Pharma verlegt.

Möglicherweise steht Teva unter Zeitdruck: Das Geschäft mit eigenen Entwicklungen soll laut Yanai breiter aufgestellt und groß genug werden, um einzelne Schwierigkeiten abzufedern. Der Konzerchef spielt damit vermutlich auf zu erwartende Konkurrenz für das wichtigste Mittel Copaxone an. Yanai: „Jedes Produkt hat seinen Lebenszyklus.“

In einem separaten Interview stellte Finanzvorstand Eyal Desheh klar, dass Teva an Unternehmen mit gefüllter Pipeline interessiert sei. Infrage kommen demnach auch Generikamarken in Regionen, in denen Teva bislang nicht stark vertreten ist. Dies könnte für den deutschen Markt gelten, den Teva bereits seit längerem im Visier hat.

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