Pharmakonzerne

Sanofi übernimmt Ablynx

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Berlin -

Im milliardenschweren Kampf um das belgische Biotechunternehmen Ablynx hat sich Sanofi gegen Novo Nordisk durchgesetzt. Der französische Pharmakonzern zahlt für den Antikörperspezialisten 45 Euro je Aktie und damit rund 3,9 Milliarden Euro.

Ablynx erforscht und entwickelt sogenannte Nanobodies, eine neuartige Klasse von proprietären biologischen Wirkstoffen. Sie sollen in den therapeutischen Bereichen wie Hämatologie, Entzündungen, Immunonkologie und Atemwegserkrankungen zum Einsatz kommen. Acht der Nanobodies sind bereits in der klinischen Entwicklung. Sanofi will die Übernahme bis Juni über die Bühne bekommen, allerdings unter der Bedingung, dass mindestens 75 Prozent der Ablynx-Aktien angedient werden, und die Zustimmung der Regulierungsbehörden vorrausgesetzt.

Novo Nordisk hatte rund 2,6 Milliarden Euro geboten. Angetan hatte es dem dänischen Konzern vor allem der Wirkstoff Caplacizumab zur Behandlung einer seltenen und lebensbedrohlichen Bluterkrankung. Das Management von Ablynx hatte jegliche Gespräche abgelehnt.

Sanofi hat Biotechfirmen im Fokus, die mit innovativen bio- und nanotechnologischen Konzepten vor allem bei Krebserkrankungen die Nase vorne haben. Denn beim bisherigen Blockbuster Lantus kann wegen des Wettbewerbsdrucks die Marge nicht mehr gehalten werden. Die sinkenden Marktanteile versucht Sanofi durch entsprechende Zukäufe aus dem Bereich innovativer Therapien auszufangen.

Erst in der vergangenen Woche hatte Sanofi ein milliardenschweres Übernahmeangebot für das auf seltene Blutkrankheiten spezialisierte US-Biotechunternehmen Bioverativ bekannt gegeben. Um den Plan so konkurrenzlos wie möglich auszuführen, hat Sanofi für alle ausstehenden Aktien der früheren Biogen-Sparte 105 Dollar je Anteilsschein in bar geboten, was einem Plus von 65 Prozent gegenüber dem letzten Börsenkurs entspricht.

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