DocMorris-Verkauf

Pinger: Apotheker sind zufrieden

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Berlin -

Augen zu und durch: In den vergangenen Monaten hat Celesio-Chef Markus Pinger klar Schiff gemacht. Alles, was nicht mehr zur Neuausrichtung des Konzerns passt, wurde über Bord geworfen: DocMorris, Movianto, Pharmexx sowie Aktivitäten in Tschechien und Irland. Dass bei manchen Geschäftsbereichen nur noch ein sozusagen symbolischer Kaufpreis erzielt wurde, nahm man in Stuttgart zähneknirschend in Kauf. Pinger ist trotzdem zufrieden.

280 Millionen Euro hat der Konzern in diesem Jahr auf die verkauften Firmen abgeschrieben, 150 Millionen Euro alleine bei Europas größter Versandapotheke. Bereits vor zwei Jahren hatte der Konzern 71 Millionen Euro bei DocMorris aus den Büchern genommen; auch bei anderen Firmen waren bereits die Buchwerte korrigiert worden.

Seinerzeit seien aus strategischem Interesse Kaufpreise gezahlt worden, die sich im heutigen Marktumfeld nicht mehr realisieren ließen, sagt Pinger dazu. In der Summe ist Pinger mit den erzielten Verkaufspreisen zufrieden, zumal diese „insgesamt leicht über Erwartung“ gelegen hätten. Experten bestätigten, dass man das Beste aus der Situation gemacht habe.

Allerdings habe es im Verkaufsprozess auch Verschiebungen zu den ursprünglichen Erwartungen gegeben. Vor allem bei DocMorris habe es erheblichen Abschreibungsbedarf gegeben. Dennoch sei man auch mit den 25 Millionen Euro, die „Zur Rose“ gezahlt habe, zufrieden: Immerhin habe das Verbot von Rx-Boni unmittelbar auf das Geschäftsmodell durchgeschlagen.

Vor allem geht es Pinger aber um Frieden mit den Gehe-Kunden: Dem Konzernchef zufolge erkennen die Apotheker den Verkauf von DocMorris durchweg an: „Das ist ein großer Schritt für uns, der von den Apothekern auch goutiert wird. Wir bemerken auch eine neue Art der Kooperation mit den Verbänden. Darüber sind wir sehr froh. Unsere Zielsetzung, den Kanalkonflikt mit unseren Kunden zu lösen, bewahrheitet sich.“

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