Phytohersteller

Schwabe: Ullrich soll Habs beerben

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Berlin -

Der Phytohersteller Spitzner Arzneimittel (Umckaloabo, Lasea, Pinimenthol) wird mit dem Mutterkonzern Dr. Willmar Schwabe zusammengelegt. Für Spitzner-Chef Dr. Traugott Ullrich wird ein neuer Posten in der bislang dreiköpfigen Geschäftsführung um Dr. Dirk Reischig geschaffen. Ullrich teilt sich die Verantwortung für den Bereich Marketing fürs Erste mit Professor Dr. Michael Habs.

Im Dezember hatte die Schwabe-Gruppe den Zusammenschluss angekündigt. Im Zuge des Umbaus soll der Außendienst beider Unternehmen komplett gestrichen werden. Für Schwabe sind rund 100, für Spitzner etwa 50 Mitarbeiter in Arztpraxen und Apotheken unterwegs. Den Vertrieb der Produkte wird künftig ein externer Dienstleister übernehmen.

Die Außendienstler sollen über neue Service-Verträge weiter beschäftigt werden. Allerdings könnten einige Arbeitsplätze wegfallen, so Reischig. Der Vertrieb sei ausgegliedert worden, um am Markt flexibler reagieren zu können.

Die Verantwortung für die Bereiche Marketing und Vertrieb teilt sich Ullrich vorerst mit Habs. Der Mediziner arbeitet seit zwölf Jahren für Spitzner und ist seit knapp drei Jahren Geschäftsführer des Ettlinger Phytoherstellers. Jetzt wird er als Nachfolger für den Marketingexperten gehandelt, der seit 25 Jahren für Schwabe tätig ist.

Reischig ist für die Bereiche Forschung, Ausland und Recht zuständig. Der Manager kam 2004 zu Schwabe. Zuvor war er in der Geschäftsführung von Schaper & Brümmer und als Chef von Lichtwer tätig. Dr. Rainer Oschmann gehört dem Unternehmen ebenfalls seit mehr als 20 Jahren an und wird weiterhin den Bereich Produktion und Technik verantworten.

Schwabe hat 2011 einen Umsatz von 590 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Mehrheit davon wird laut Reischig seit zwei Jahren im Ausland erzielt. Der wichtigste Markt für Exporte sei die USA. Dort bietet Schwabe rund 2000 verschiedene Produkte im Segment Nahrungsergänzungsmittel an.

Der deutsche Markt für Phytopharmaka ist laut Reischig „eher stagnierend“: „Wir leiden noch immer unter den Wegfall der Erstattung.“ Seit 2004 übernehmen die Krankenkassen nicht mehr die Kosten für pflanzliche Arzneimittel. Zu den umsatzstarken Produkten von Schwabe gehören hierzulande Tebonin, Prostagutt, Crataegutt.

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