Spendenlisten

Pharmahersteller bleichen ihre Weste

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Die Pharmahersteller werden in diesem Jahr erstmals veröffentlichen, in welcher Höhe sie Patientenorganisationen finanziell unterstützt haben. Das soll Transparenz schaffen und die Industrie von dem Verdacht befreien, Selbsthilfegruppen und Patientenverbände zu kaufen. Der Erfolg hängt von der Ehrlichkeit der Unternehmen ab.

Die Mitglieder des Vereins Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie (FSA) haben sich verpflichtet, bis Ende März alle Geld- und Sachspenden bekannt zu machen, die in der zweiten Jahreshälfte 2008 an Organisationen der Patientenselbsthilfe geflossen sind. Laut neu geschaffenem FSA-Verhaltenskodex für Patientenorganisationen muss die Liste einmal jährlich aktualisiert werden.

Auch die Empfänger sollen von den Unternehmen angehalten werden, die Spenden zu veröffentlichen. „Dadurch schaffen wir maximale Transparenz. Denn wenn ein Unternehmen die Spende verheimlicht, würde das sofort auffallen“, sagte FSA-Geschäftsführer Michael Grusa gegenüber APOTHEKE ADHOC. Überraschungen erwartet er nicht. „Die meisten Spenden bewegen sich ohnehin unter 1000 Euro.“ Allerdings müssen die 69 FSA-Mitglieder den konkreten Zweck ihrer Spende nicht angeben.

Diese Auflage müssen nur die Unternehmen erfüllen, die Mitglied im europäischen Herstellerverbandes EFPIA sind. Dessen Kodex beinhaltet eine entsprechende Auflage. So gibt etwa der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline an, welche Projekte finanziert wurden und beziffert den prozentualen Anteil am Gesamtetat der Organisation.

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