Pharmakonzerne

Novartis übernimmt Alcon

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Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat sich nach langem Hin und Her mit den Minderheitsaktionären von Alcon auf die vollständige Übernahme des Ophthalmologika-Spezialisten geeinigt. Dazu musste Novartis allerdings seine ursprüngliche Offerte nachbessern - auf insgesamt 12,9 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 9,7 Milliarden Euro).

Für jede noch ausstehende Alcon-Aktie zahlen die Schweizer den Gegenwert von 168 Dollar. Bezahlt wird in Novartis-Aktien und in bar. Mit der Übernahme will der Konzern Marktführer in der Opthalmologie werden. Die Augenheilkunde biete angesichts zunehmender medizinischer Bedürfnisse in den Schwellenländern und wegen des steigenden Durchschnittsalters der Bevölkerung große Wachstumschancen.

Alcon ist ein weltweit führender Hersteller von Produkten für die Augenchirurgie, während Novartis über ein umfangreiches Kontaktlinsenangebot, Technologien der Augenheilkunde und entsprechenden Arzneimitteln in der Entwicklung verfügt.

Alcon war 1945 in den USA gegründet worden. Lange Zeit gehörte das Unternehmen mehrheitlich dem schweizerischen Lebensmittelkonzern Nestlé. Novartis erwarb 2008 zunächst 25 Prozent der von Nestlé gehaltenen Alcon-Aktien und Anfang 2010 dann die restlichen 52 Prozent. Dafür bezahlte Novartis insgesamt rund 39 Milliarden Dollar. Seitdem bemühte sich der Konzern bei den Minderheitsaktionären um den Kauf der übrigen 23 Prozent. Diese lehnten aber das Novartis-Angebot stets als zu gering ab.


Um die Fusion zu stemmen, will Novartis 108 Millionen neue Aktien ausgeben. Hinzu kommen 107 Millionen Papiere aus eigenem Bestand. Alcon wird nun ganz im Novartis-Konzern aufgehen, das neue Segment wird vom bisherigen Alcon-Chef Kevin Buehler geleitet. Durch die Eingliederung soll der Spartenumsatz laut Novartis auf rund 8,7 Milliarden Dollar ansteigen.

Der Konzern will die Fusion in der ersten Jahreshälfte 2011 vollziehen. Die US-Börsenaufsichtsbehörde sowie die Aktionäre von Novartis und Alcon müssen noch zustimmen.

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