Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) wird nun doch für das Geschäftsjahr 2019 zunächst keine Dividende an die Mitglieder ausschütten. Offenbar haben die Aufsichtsbehörden der Genossenschaftsbank Druck gemacht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte aufgrund der Corona-Krise allen Banken nachdrücklich empfohlen, in diesem Jahr keine Ausschüttungen vorzunehmen. Die Apobank will die Dividendenausschüttung aber auf das nächste Geschäftsjahr verschieben.
Erst fast ganz am Ende ihres zweiseitigen Schreibens an die Kunden räumt die Apobank ein, dass man im Oktober 2020 keine Dividende ausschütten werde. Als direkt durch die EZB beaufsichtigtes Institut könne man sich der Vorgabe nicht entziehen, „da wir ansonsten mit einschneidenden Maßnahmen seitens der Bankenaufsicht rechnen müssten“.
Ende August hat die Aufsicht der Apobank demnach endgültig mitgeteilt, dass man die Forderung zum Auszahlungsstopp in diesem Jahr nicht mehr anpassen werde. Die Zentralbank EZB lehne „eine individuelle Ausschüttungspolitik im europäischen Bankensektor“ ab, schreibt die Apobank. Die Zentralbank erachte die Maßnahme als erforderlich für die Stabilität des Bankensektors, damit eine angemessene Kreditvergabe zur wirtschaftlichen Erholung beiträgt.
„Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass mit Blick auf die wirtschaftliche Situation und die Kapitalausstattung der Apobank eine Dividendenzahlung an unsere Mitglieder noch in diesem Jahr vertretbar ist“, schreibt die Apobank. Auch gegenüber der Aufsicht habe man diese Position ausführlich dargelegt – die Dividende sei schließlich auch ein „Indikator für die Leistungsfähigkeit“ der Bank. „Für uns hat die Dividende eine wichtige Signalfunktion. Zudem ist sie das einzige Instrument für eine Genossenschaftsbank, ihre Mitglieder am Geschäftserfolg zu beteiligen.“
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