Kundenzeitschriften

Käufer für insolventen Storck-Verlag

, Uhr aktualisiert am 10.06.2022 14:24 Uhr
Berlin -

Mit den Produkten des insolventen Gebr. Storck-Verlags geht es weiter. Ein Kölner Unternehmen wird das Geschäft übernehmen und Zeitschriften wie „Ratgeber aus ihrer Apotheke“ oder ein Rätselheft weiter herausgeben.

Die Kundenzeitschriften des insolventen Storck-Verlags sollen nicht aus den Apotheken verschwinden: Die Kölner Firma Arbitrage Sales, die zur HBC Europe gehört, will die Magazine weiter herausbringen. Das Unternehmen fokussierte sich angesichts der Pandemie zuletzt auf den Vertrieb von Schutzausrüstung und Covid-19-Tests an Apotheken, Behörden oder Kliniken.

Ein Sprecher der Geschäftsleitung bestätigt gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass Produkte vom Storck-Verlag übernommen werden. „Wir werden den Ratgeber und die weiteren Zeitschriften weiter herausbringen“, sagt er. Die Juli- und August-Ausgaben seien jedoch nicht individualisierbar und das Cover bestehe aus leichterem Papier. Ab September sollen die Apotheken den gewohnten Service erwarten können.

Das Kalendergeschäft des Verlags wird künftig von Wepa organisiert. Arbitrage Sales will ab dem Herbst ebenfalls Kalender sowie den Druck von Werbepostern anbieten. Das Unternehmen steigt neu in das Verlagsgeschäft ein. Mit der Übernahme wolle man sich einen neuen Absatzkanal erschließen, nachdem der Handel mit Schutzausrüstung und Tests zuletzt rückläufig war. Dass die Apotheken nicht vorher informiert worden sind, bedauert der Sprecher: „Wir hatten uns das auch anders vorgestellt und wollten die Kunden proaktiv informieren, allerdings gab es zunächst eine Verschwiegenheitserklärung.“

Das seit 100 Jahren existierende Verlagshaus Gebr. Storck meldete im Mai Insolvenz an. Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben auf Apothekenwerbung spezialisiert. Verlegt werden Kalender und Kundenzeitschriften, zudem können Poster bestellt werden. Thematisch ging es in den Heften für Endverbraucher:innen um Klassiker wie Rückenschmerzen, Stress oder Erkältung, dazu gab es Sonderberichte zu den Indikationen Diabetes und Herz-Kreislauf sowie verschiedene Rätselformate.

Die Auflage der Hefte „Ratgeber aus ihrer Apotheke“ und „Meine Apotheke“ lag im zweiten Quartal 2020 laut Firmenangaben bei 1,3 Millionen Stück; beim „Apotheken Rätsel Magazin“ waren es 73.000 Stück.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
Mit Terminal an der Haustür
Apothekenbote holt E-Rezepte
Mehr aus Ressort
Pharma-Chef verlässt Konzern
Wechsel bei Bayer

APOTHEKE ADHOC Debatte