Generikakonzerne

Actavis: USA statt Europa

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Berlin -

Dass der US-Generikakonzern Watson den europäischen Wettbewerber Actavis kauft, dessen Namen annimmt und dann nach nur zwei Jahren das Westeuropageschäft wieder abstößt, hat in der Branche niemand verstanden. Jetzt könnte es eine Erklärung geben: Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, will Actavis den US-Konkurrenten Forest übernehmen. Bei einem kolportierten Kaufpreis von 25 Milliarden US-Dollar musste Actavis womöglich vorab einfach die Kriegskasse füllen.

Im April 2012 hatte Watson Actavis für rund 4,5 Milliarden Euro gekauft. Ein Jahr später ging der Spezialhersteller Warner Chilcott für 8,5 Milliarden Dollar an die Amerikaner. Seitdem sitzt der Konzern formal im steuergünstigen Irland.

Schon während der Einkaufstour wurde Actavis selbst als Übernahmekandidat gehandelt. Im Mai 2013 soll der Konzern ein Übernahmeangebot des Mitbewerbers Mylan ausgeschlagen haben.Kurz davor war eine Übernahme durch den US-Pharmakonzern Valeant im Gespräch.

Mit der Übernahme von Forest würde Actavis seinen rasanten Aufstieg besiegeln. Der Konzern, zu dessen Großaktionären die Investorenlegende Carl Icahn gehört, setzte in den ersten drei Quartalen knapp 2,3 Milliarden Dollar um und beschäftigt 5800 Mitarbeiter. Erst vor wenigen Wochen hatte Forest den Konkurrenten Aptalis für 2,9 Milliarden US-Dollar gekauft.

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