Apotheker Albrecht Kiesow aus dem thüringischen Mühlhausen warb jahrelang damit, den „besten Preis in der Stadt“ zu haben. Die Wettbewerbszentrale fand das wegen der Preisbindung bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln irreführend und verklagte den Apotheker. In erster Instanz hatte Kiesow noch gewonnen, doch nach der mündlichen Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Jena sieht er nur noch wenig Aussicht auf Erfolg. Deshalb hat er die Unterlassungserklärung abgegeben und wirbt künftig mit anderen Slogans.
Kiesow will sich nach eigenen Angaben nicht auf einen langen Rechtsstreit einlassen. „Wir haben das jetzt zwei Jahre kommuniziert. Heute brauchen wir den Slogan nicht mehr unbedingt“, sagte der Apotheker gegenüber APOTHEKE ADHOC. Seine Apotheke feiere aktuell ohnehin ihr 20-jähriges Bestehen, da gebe es andere Aktionen und Angebote.
Überhaupt hat Kiesow andere Baustellen: Er will sein Franchise-Konzept „Apotheke 49“ voranbringen, Motto: „Weniger arbeiten, mehr verdienen“. Kiesow setzt auf Kostenreduktion und intelligente Preispolitik. Die aktuell rund 20 Kooperationspartner binden sich zunächst für drei Jahre. Bei den Vorgaben für die Gestaltung der Apotheke liege das Konzept „irgendwo zwischen Linda und easyApotheke“, sagt Kiesow.
An einen Großhändler ist „Apotheke 49“ nicht gebunden, allerdings gibt es seit Jahren Verträge mit Phoenix. „Aber das kann morgen schon anders sein“, sagt Kiesow. Konditionen im Direktgeschäft können die Partner über die Einkaufskooperation Pharm-Net verhandeln lassen. Zusammen mit seinem Bruder hat Kiesow außerdem die Firma MAK (Marketing für aktive Kollegen) gegründet, die Apotheken bei Werbemaßnahmen unterstützt. Rund 2000 Apotheken sollen die Dienstleistungen bereits in Anspruch genommen haben.
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