Apothekenketten

Celesio schreibt bei Apotheken ab

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Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio kämpft wegen Problemen im Apothekengeschäft im Ausland mit Millionenbelastungen. In den Niederlanden, Belgien, Irland und Italien schreibt Celesio außerplanmäßig insgesamt 287 Millionen Euro ab. In diesen Märkten rechne man für 2009 damit, dass Umsatz und Ertrag sinken könnten, sagte ein Sprecher.

Wegen höheren Risikoabschlägen als Folge der gestiegenen gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten senkt Celesio damit den Wertansatz um 11 Prozent des gesamten Firmenwertes von zuvor rund 2,6 Milliarden Euro.

Für die Aktionäre könnte die außerplanmäßige Wertberichtigung bereits im Geschäftsjahr 2008 Auswirkungen haben: Der Jahresüberschuss wird um den außerordentlichen Posten bereinigt, auf dieser veränderten Grundlage wird ein „prozentuell unveränderter Dividendenvorschlag“ unterbreitet. Zuletzt wurde aus dem Bilanzgewinn von 131 Millionen Euro eine Dividende von 0,77 Euro je Aktie ausgeschüttet.

Die Ketten, die ein Fünftel des gesamten Apothenumsatzes von 3,6 Milliarden Euro ausmachen, werden laut Celesio allerdings weiterhin als „wesentliche Bestandteile des Portfolios gesehen, mit positiven Ergebnis-und Wachstumserwartungen“. Auch die Prognose des Konzerns für 2009 bleibt unverändert; die Eigenkapitalquote wird weiter über 30 Prozent liegen.

Die niederländische Apothekensparte erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 291 Millionen Euro; ohne DocMorris dürfte der Umsatz der rund 60 Apotheken bei mehr als 150 Millionen Euro gelegen haben. In Italien setzte Celesio als Betreibergesellschaft der rund 160 kommunalen Apotheken in Mailand, Bologna, Prato, Cremona, Parma, Lissone und San Giovanni Valdarno 208 Millionen Euro um. In Irland lieferten rund 70 Filialen einen Umsatz von 131 Millionen Euro, in Belgien brachten rund 100 Apotheken 112 Millionen Euro. Celesio besitzt außerdem Apothekenketten in Großbritannien, Norwegen sowie der Tschechischen Republik.

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