Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) zieht einen Schlussstrich unter ihren Ausflug an den Kapitalmarkt und verkauft ihre Mehrheitsbeteiligung an der irischen Tochtergesellschaft AC Capital. Das Unternehmen hatte die strukturierten Wertpapiere entwickelt, über die die Apobank im Zuge der Finanzkrise gestolpert war - die Abschreibungen dauern noch an.
Gekauft wurden die Anteile an AC Capital von Jana Becher, die das Beratungsunternehmen mit gegründet hatte. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Künftig will AC Capital verstärkt Behörden, aber auch Banken und Versicherungen beraten. Zu den Kunden gehört unter anderem die EU-Kommission. Auch der Bereich Asset Management soll weitergeführt werden.
AC Capital wurde 2003 gegründet und 2005 von der Apobank übernommen. Den Kontakt hatte Claus Harald Wilsing geknüpft, der von 2006 bis 2008 als Apobank-Vorstand das Wertpapiergeschäft verantwortet hat. Unter seiner Leitung hat sich das Portfolio mehr als verdoppelt und betrug bis zu 5,5 Milliarden Euro.
Im Zuge der Finanzkrise wurden die Risiken der strukturierten Wertpapiere nach und nach sichtbar. Ende 2009 verabschiedete sich die Bank von ihrer bisherigen Strategie, Institutschef Herbert Pfennig kündigte die Konzentration auf das Kundengeschäft an. Wilsing und weitere ehemalige Vorstände wurden verklagt, die Wertpapiere sukzessive abgebaut. Ende Mai hatte die Apobank noch Wertpapiere in Höhe von 3,6 Milliarden Euro in ihren Büchern, bis 2014 sollen es weniger als 2,5 Milliarden Euro sein - derzeit hofft man bei der Bank, das Ziel noch eher erreichen zu können.
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