Kosmetik mit Thermalwasser

Angriff auf Avène und La Roche-Posay

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Berlin -

La Roche-Posay (L‘Oréal) und Avène (Pierre Fabre) gehören zu den bekannten Thermalwasser-Marken aus der Apotheke. Die beiden Platzhirsche bekommen einen neuen Mitbewerber: Die Münchener Vertriebsfirma Skin Aktiv bringt Uriage Eau Thermale in die Offizin.

Uriage geht auf die gleichnamige französische Firma zurück. Seit 1992 vertreibt das Unternehmen das Thermalwasser aus den Alpen, mittlerweile in 70 Länder. Hierzulande werden rund 50 verschiedene Produkte exklusiv über Apotheken und dermatologische Institute vertrieben. Zusätzlich sollen kosmetische Nahrungsergänzungs-Produkte das Sortiment ergänzen.

Hierzulande werden Linien für die empfindliche Haut, die zu Trockenheit neigende sowie die unreine Haut und Anti-Aging-Produkte angeboten. Zudem gibt es Präparate gegen Rötungen, Sonnenschutzmittel und reparierende Cremes. Insgesamt bieten Uriage aktuell rund 70 Apotheken an.

Das Uriage Thermalwasser wird laut Firmenangaben bereits seit 200 Jahren genutzt. Es braucht 75 Jahre, bis es an die Oberfläche tritt. In der französischen Kurstadt Uriage-les-Bains wird das Wasser jährlich bei rund 4500 Kunden angewendet.

Hinter Skin Aktiv steht Hubert Bevelsborg. Er ist ein bekanntes Gesicht im deutschen Kosmetikmarkt. Zuvor vertrieb er Bioderma über die Firma Aktiv-Derma, zog sich aber aus dem Markt zurück. Die französische Naos-Gruppe übernahm. Das deutsche Geschäft wird seit knapp einem Jahr von Stephanie Maurer geleitet.

In Frankreich, dem stärksten Markt, wurde mit Uriage 2017 ein Umsatz von rund 55 Millionen Euro erwirtschaftet. Weltweit wurden rund 180 Millionen Euro umgesetzt. Die Marke gehört seit 2011 zur spanischen Puig-Gruppe. Der Konzern produziert Mode-, Lifestyle- und Kosmetikprodukte.

Das Familienunternehmen in dritter Generation wurde 1914 von Antonio Puig in Barcelona gegründet. Das Unternehmen ist Großaktionär bei Jean Paul Gaultier und Lizenznehmer von Prada und Valentino. Im vergangen Jahr wurden laut Firmenangaben rund 1,9 Milliarden Euro umgesetzt.

Die Produkte werden in mehr als 150 Ländern vertrieben. In Deutschland hat Puig eine Tochtergesellschaft in Hamburg, über die Damen- und Herrendüfte sowie Gesichts- und Körperpflegeprodukte vertrieben werden. In Apotheken wurde hierzulande mit Dermokosmetik etwas mehr umgesetzt als im Vorjahr. Die Verkaufserlöse kletterten laut Iqvia leicht um 1 Prozent auf rund eine halbe Milliarde Euro. Die Anbieter wollen vor allem im Bereich Anti-Age wachsen.

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