USA

Strengere Auflagen für Paracetamol

, Uhr

Nicht nur in Deutschland wird über die leberschädigende Wirkung von Paracetamol diskutiert: In den USA hat ein unabhängiges Expertengremium der Zulassungsbehörde FDA strengere Auflagen für Paracetamol-haltige Medikamente empfohlen. Anders als in Deutschland wollen die Experten jedoch nicht die Packungsgrößen, sondern nur die maximal empfohlenen Einzel- als auch Tagesdosen reduzieren.

So sollen künftig maximal 650 Milligramm Paracetamol anstatt der derzeit zulässigen 1000 Milligramm in einer Einzeldosis enthalten sein. Für die Höhe der Tagesdosis - momentan 4 Gramm Paracetamol - gibt es keine konkrete Empfehlung.

Ähnlich wie in Deutschland gibt es in den USA das Analgetikum sowohl in frei verkäuflichen Schmerzmittel- und Erkältungspräparaten als auch in rezeptflichtigen Arzneimitteln in Kombination mit opioidartigen Wirkstoffen. Immer wieder kommt es offenbar zu Überdosierungen, weil Patienten unwissentlich verschiedene Paracetamol-haltige Präparate kombinieren.

Vor allem die verschreibungspflichtigen Kombinationspräparate sind nach Ansicht der Experten wesentlich für die Nebenwirkungen verantwortlich; in den vergangenen fünf Jahren sind deren Verschreibungszahlen rasant in die Höhe geschossen. Daher spricht sich das Gremium dafür aus, dass Medikamente, die neben Paracetamol zusätzlich Hydrocodon, Oxycodon und Propoxyphen enthalten, gänzlich vom Markt verschwinden. Sind Kombinationen aus Paracetamol und einem stärkeren Analgetikum medizinisch notwendig, sollten besser die Einzelsubstanzen verordnet werden, so die Experten.

Nach Angaben des Gremiums werden jährlich Milliarden Dosen Paracetamol konsumiert. Jedes Jahr komme es auf Grund von Überdosierungen und Nebenwirkungen zu rund 56.000 Notfallaufnahmen und 26.000 Krankenhauseinweisungen pro Jahr. Nach Untersuchungen aus den Jahren 1990 bis 1998 sterben jedes Jahr mehr als 450 Menschen an den Folgen einer Vergiftung der in den USA als Acetaminophen bekannten Substanz.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Impfen in Österreichs Apotheken
„Wir könnten jederzeit starten“

APOTHEKE ADHOC Debatte