Zahnärzte plus Apotheken

E-Rezept: Signatur per Smartwatch

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Berlin -

Über den Erfolg von digitalen Lösungen wie dem E-Rezept entscheiden oft Details. Den Ärztinnen und Ärzten etwa ist mitunter der Weg zum Rechner zu weit, um digitale Verordnungen zu signieren. In Thüringen wurde jetzt ein Modell entwickelt, bei dem die Signatur per Smartwatch erstellt wird.

Dass die Zahnärztinnen und Zahnärzte aus der Behandlung an die Rezeption wechseln müssen, um das E-Rezept zu signieren, war Dr. Oliver Schäfer, IT-Referent des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV), zu umständlich. „Selbst, wenn es nur ein paar Schritte sind, stört dies den Praxisablauf erheblich. Das mussten wir besser in unseren Alltag integrieren.“

Kurzerhand hat Schäfer mit dem zum ARZ Haan gehörenden PVS-Anbieter ARZ.dent (Teemer) einen Weg entwickelt, um ein vom Praxispersonal vorbereitetes E-Rezept direkt auf der Smartwatch des Behandelnden zu signieren. „Das passt dann auch wunderbar zum papierlosen Einlösen eines E-Rezepts. Auf den Ausdruck zu verzichten, beschleunigt unsere Arbeit nochmal spürbar“, findet Schäfer.

Für den KZV-Vorsitzdenden Dr. Knut Karst ist klar: „Digitalisierungsvorhaben wie das E-Rezept müssen die Abläufe in der Praxis unterstützen. Es geht wie bei dem nun eingeführten Einlöseweg mit der Gesundheitskarte oder dem Signieren per Smartwatch darum, Lösungen zu schaffen, die die Arbeit erleichtern.“

Wie verordne ich richtig?

Eine weitere Herausforderung bei E-Rezepten ist für die Apotheken die Tatsache, dass Zahnarztpraxen in der Regel keine aktuelle Datenbank haben und daher oft per Freitext verordnen. Dadurch kommt es immer wieder zu Problemen.

In Kooperation mit dem Thüringer Apothekerverband (ThAV) hat die KZV die Besonderheiten des E-Rezeptes für Praxen und Apotheken aufbereitet und an ihre Mitglieder kommuniziert. „Dass dank dieser Initiative in wenigen Wochen ein erfolgreich angenommenes Angebot entstanden ist, um unsere Zahnärztinnen und Zahnärzte über das E-Rezept zu informieren, hat uns alle überrascht“, sagt Karst. Das sei so schnell möglich gewesen, „weil wir mal außerhalb der Strukturen gedacht und von Landesebene aus gestaltet haben.“ Die regionale Kommunikationsoffensive mache mittlerweile bundesweit Schule und werde bereits als Best Practice-Beispiel von anderen Bundesländern aufgegriffen.

ThAV-Geschäftsführer Dr. Alexander Schneeberg unterstreicht das: „Digitalisierung soll Entlastung im Gesundheitswesen schaffen. Der Weg dorthin dauert in Deutschland oft zu lang, was Potentialverlust bedeutet. Um Geschwindigkeit zu gewinnen, sollten wir pragmatische Lösungsansätze und Entwicklungen, wie hier in Thüringen, viel stärker in den Fokus nehmen und niederschwellig fördern.“

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