Impfungen gegen Covid-19

Experten: Daten von geimpften Patienten dürfen nicht verloren gehen

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Ulm -

Medizinische Fachgesellschaften warnen vor folgenreichen Datenlücken in der ersten Phase der Impfung gegen das Coronavirus. In dieser Phase seien für die Impfungen nicht die üblichen Versorgungsstrukturen wie niedergelassene Ärzte zuständig, sondern Impfzentren. Diese nutzten jedoch nicht die üblichen Abrechnungswege, sondern hätten eigene Logistik, eigene Datenflüsse und Dokumentationen.

Die Informationen zur Impfung tauchten dadurch nicht in den Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherungen auf, warnen die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (Ulm), die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (Köln) und die Impfstoffinitiative Vac4EU.

„Damit wäre es nicht möglich, aussagekräftige Studien zur Sicherheit durchzuführen, obwohl dies gerade in der ersten Phase, in der vulnerable und besonders exponierte Gruppen geimpft werden sollen, besonders wichtig ist”, hieß es in einem offenen Brief an das Bundesgesundheitsministerium, die Ständige Impfkommission und das Robert Koch-Institut. Nur durch eine solide wissenschaftliche Bewertung werde es aber dauerhaft möglich sein, das Vertrauen der Bevölkerung in die Impfung sicherzustellen.

In der nationalen Impfstrategie gehe es in erster Linie um die Organisation der Impfung in der Bevölkerung, um das Monitoring der Impfquote und um die Finanzierung. „Ein zentraler Aspekt wurde jedoch bisher vernachlässigt: die Schaffung einer unabhängigen Datenbasis zur quantitativen Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung nach Marktzulassung.” Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass in Deutschland spätestens im Januar der Impfstoff gegen Corona verabreicht werden kann. Verteilt werden sollen Impfstoffe über knapp 30 Anlieferstellen der Länder, von dort dann weiter in regionale Impfzentren, für die gerade Hallen, Stadien und Hotels hergerichtet werden.

 

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