Tarifverhandlungen

TGL kritisiert Kehrtwende von Adexa

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Die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein hat der Apothekengewerkschaft Adexa eine Kehrtwende in den Tarifverhandlungen vorgeworfen. Am Vormittag hatte Adexa die Gespräche für gescheitert erklärt, nachdem die TGL einen Vorschlag unterbreitet hatte. Demnach hätten die Angestellten in Apotheken 0,5 Prozent mehr Lohn erhalten, weitere 1,5 Prozent hätten als leistungsorientierte Bezahlung (LOB) ausgeschüttet werden können.

Während Adexa das Angebot als nicht tragfähig abgelehnt hatte, sieht die TGL darin eine Fortsetzung des gemeinsam entwickelten LOB-Konzeptes. Dabei sollen Fachkompetenz, Methodenkompetenz sowie die soziale Kompetenz der Mitarbeiter mit einem Bewertungsbogen möglichst objektiv ausgelotet werden. Die Zusatzvergütung hängt dann von dem Ergebnis auf einer Punkteskala ab.

„Dabei wird das tariflich vereinbarte Volumen bereits erreicht, wenn 71 bis 80 von hundert Punkten erreicht werden - für leistungsbewusste Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein leicht zu erreichendes Ziel“, sagte die TGL-Vorsitzende Heidrun Hoch.

Die Leistungsmerkmale und der Aufbau der Bewertungsbögen seien mit Adexa einvernehmlich erarbeitet worden. „Lediglich die Gewichtung der einzelnen Zeilen soll den individuellen Apothekenzielen angepasst und deshalb dem Arbeitgeber vorbehalten sein“, so Hoch.

Adexa hatte zuvor kritisiert, die TGL habe bei den Kriterien vor allem Abverkaufszahlen in den Vordergrund gestellt. Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen daraufhin als gescheitert erklärt. „Gerade die leistungsmotivierten Mitarbeiter, die individuell behandelt und bezahlt werden wollen, werden für das Vorgehen der Adexa kein Verständnis haben“, konterte Hoch. Der Tarifstreit in Nordrhein dauert vermutlich noch eine Weile an.

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