Öko-Test

Mönchspfeffer nur "befriedigend"

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Mittel gegen prämenstruelle Beschwerden bringen häufig nicht den gewünschten Erfolg. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift „Öko-Test“, die für ihre September-Ausgabe 19 Medikamente sowie zwei Nahrungsergänzungsmittel untersucht hat. Alle getesteten Arzneien erhielten das Qualitätsurteil „befriedigend“, die Ergänzungsmittel nur „ausreichend“ beziehungsweise „mangelhaft“.

18 der 19 untersuchten Medikament enthielten einen Extrakt aus den Früchten des Mönchspfeffers (Vitex Agnus Castus). Eine Linderung prämenstrueller Beschwerden sei für diese Präparate nur teilweise belegt, weshalb die pharmakologische Beurteilung ausnahmslos „befriedigend“ ausfiel. Für Frauen, die insbesondere unter Brustspannungen leiden, lohne sich jedoch laut „Öko-Test“ ein Therapieversuch mit Mönchspfeffer.

Dem Präparat mit dem Wirkstoff Vitamin B6 bescheinigten die Tester eine durch Studien nachgewiesene gute Wirksamkeit. Das Gesamturteil lautete dennoch nur „befriedigend“, da in der Gebrauchsinformation des Produktes der Hinweis, bei Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten und bei Störungen der Regelblutung den Arzt aufzusuchen, fehlte.

Die Wirksamkeit von Nachtkerzenöl beim prämenstruellen Syndrom (PMS) sei „wenig überzeugend“, schreibt „Öko-Test“. Gegen Zyklusbeschwerden seien die getesteten Nahrungsergänzungsmittel daher nicht zu empfehlen. Zudem enthielt eines der beiden Präparate mehr als 15 Milligramm Vitamin E pro höchster empfohlener Tagesdosis. Dies führte zum Gesamturteil „mangelhaft“.

Auch die Art der Hilfsstoffe floss in die Bewertung mit ein. „Öko-Test“ monierte die Verwendung des halogenorganischen Farbstoffs Erythrosin in zwei Arzneimitteln. Der Zusatzstoff habe im Tierversuch die Nervenfunktion beeinträchtigt und werde verdächtigt, die Schilddrüsenhormone zu beeinflussen, schreibt das Magazin. Als Mangel werteten die Tester auch den Alkoholgehalt von 60 Volumenprozent bei einem Präparat, das einen ethanolischen Auszug aus Mönchspfefferfrüchten enthält.

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