Hilfsmittel

Barmer zerpflückt Lieferverträge

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Berlin -

Teile und herrsche: Um in Verhandlungen die Leistungserbringer auseinander zu dividieren, gestaltet die Barmer GEK ihre Hilfsmittelverträge kleinteiliger. Die Kasse packt jetzt die Produktgruppen „Bandagen“ und „Hilfsmittel zur Kompressionstherapie“ in neue Verträge. Die bisherigen Vereinbarungen wurden gekündigt, bis zum Jahresende gelten Übergangsfristen.

Bislang gelten für die beiden Produktgruppen Verträge, die der Deutsche Apothekerverband (DAV) mit dem Verband der Ersatzkassen (vdek) beziehungsweise direkt mit Barmer und Techniker Krankenkasse (TK) geschlossen hat.

„Wir streben jetzt einen eigenen Vertrag mit dem DAV zum 1. Januar 2014 an“, sagt ein Barmer-Sprecher. Man sei optimistisch, schnell eine Einigung mit den Apothekern zu erzielen: „Derzeit laufen dazu Gespräche – und aus unserer Sicht sind nur noch kleinere Fragen offen“, so der Sprecher.

Sollte es aber keine Einigung geben, könnte die Kasse andere potenzielle Partner an den Verhandlungstisch holen. Da nur einzelne Bereiche betroffen sind, könnten andere Lieferanten leichter einspringen.

Bis zum 31. Dezember gelten die bisherigen Regelungen übergangsweise fort. Bis dahin können Apotheken Barmer-Versicherte mit Bandagen und Kompressionsartikeln beliefern.

Der derzeit noch geltende Vertrag wurde 2002 zwischen den vdek-Vorgängern, dem Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) und dem Arbeiter-Ersatzkassen-Verband (AEV), und dem DAV abgeschlossen. Der Vertrag umfasst 19 verschiedene Produktgruppen.

2010 einigten sich Barmer, TK und DAV auf einen neuen Vertrag zur Hilfsmittelversorgung: Er regelt die Abgabe von Milchpumpen, Adaptionshilfen, Inhalationshilfen und -geräten, Hilfsmitteln zur Kompressionstherapie, Krankenpflegeartikeln und Spülsystemen sowie Blutdruckmessgeräten.

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