Rote-Hand-Brief

Avastin/Sutent mit Wechselwirkung

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Der Pharmakonzern Roche informiert in einem Rote-Hand-Brief über Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Anwendung von Avastin (Bevacizumab, Roche) und Sutent (Sunitinibmaleat, Pfizer). Avastin ist bislang nur zur First-Line-Therapie metastasierter kolorektaler Karzinome zugelassen, Sutent zur Behandlung von malignen gastrointestinalen Stromatumore (GIST) und fortgeschrittenen Nierenzellkarzinomen.

In einer Phase-I-Dosisfindungsstudie sei Avastin zusammen mit Sunitinib in ansteigender Dosierung bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom angewendet worden. Bei 5 von insgesamt 12 Patienten, die die Maximaldosis von 50 Milligramm an Sunitinibmaleat erhalten hatten, seien Laborwertveränderungen aufgetreten, die auf eine mikroangiopathische hämolytische Anämie (MAHA) schließen ließen.

Zwei Fälle seien als schwer eingestuft worden, da sie mit weiteren unerwünschten Ereignissen wie Thrombozytopenie, Anämie, Retikulozytose, Abnahme des Serum- Haptoglobins, mäßigem Anstieg des Serum-Kreatinins sowie schwerer Hypertonie, reversiblem posteriorem Leukoenzephalopathie-Syndrom (RPLS) und Proteinurie verbunden waren. Bei keinem Patienten einer der Kohorten mit niedrigerer Sunitinib-Dosis sei eine MAHA diagnostiziert worden.

Diese Symptome waren innerhalb von 3 Wochen nach Absetzten beider Arzneimittel ohne zusätzliche Interventionen reversibel. Eine Phase-II-Studie der Firma Genentech sei aufgrund der Erkenntnisse geschlossen worden. Avastin ist in Kombination mit Sunitinibmaleat in keiner Indikation zugelassen.

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