Apotheken-EDV

Erstattungsbeträge können abgerechnet werden

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Berlin -

Das befürchtete Preischaos rund um die Abrechnung der neuen Erstattungspreise bleibt aus: „Die meisten Softwarehäuser können die Preise für Privatpatienten abrechnen“, resümiert Dr. Mathias Schindl, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Apothekensoftwarehäuser (ADAS). Weniger Tage nach dem Monatswechsel sind allerdings noch nicht alle Apotheken mit den Updates versorgt. So müssen einige Kunden von Lauer-Fischer und Awinta ihre PKV-Rezepte voerst manuell beschriften.

Zur Vorgeschichte: Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hatte Anfang Dezember angekündigt, dass die zwischen Kassen und Herstellern ausgehandelten Rabatte auf Medikamente mit Zusatznutzen ab dem 1. Februar abgerechnet werden können.

Mitte Januar musste der DAV seine Mitgliedsverbände jedoch darüber informieren, dass die Umstellung nicht reibungslos funktionieren werde: Insbesondere bei der Bedruckung der PKV-Rezepte wurden temporäre Probleme angekündigt. Die Apotheker wurden gebeten, den Rabatt selbst vom Bruttobetrag abzuziehen.

In den vergangenen Wochen stellten die meisten Softwarehäuser ihren Kunden die erforderlichen Updates online zur Verfügung. Bei einigen Anbietern mussten die Aktualisierungen per CD verschickt und dann installiert werden. Insbesondere in diesen Fällen kann es zu logistischen Verspätungen kommen.

Wie viele Apotheker die Preise schon abrechnen können, konnte man beim DAV nicht sagen. Man ist aber optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass die Software in allen Apotheken rechtzeitig zum 1. Februar aktualisiert wurde“, so ein Sprecher.

Bei den meisten Apothekern dürften die Rabatte inzwischen automatisch berechnet werden. Für die Software „Infopharm“ hat Awinta seinen Kunden beispielsweise ein Update zur Verfügung gestellt: Nach Eingabe des Artikels für einen Privatpatienten wird der Kundenpreis im Kassenfenster automatisch entsprechend reduziert angezeigt. Auf dem ausgedruckten PKV-Rezept wird der Rabatt automatisch unter der neuen Sonder-PZN 02567739 angezeigt und vom Bruttobetrag abgezogen.

Beim Programm „CSE Pharmasoft“ vom gleichen Hersteller gibt es hingegen mitunter Probleme. Wer eine ältere Kassenversion hat, muss noch einige Tage auf das Update warten. Asys bestätigte, dass alle Kunden über eine Online-Aktualisierung mit den nötigen Informationen versorgt worden seien. Auch bei den Anbietern ADG und Pharmatechnik soll die Abrechnung reibungslos ablaufen.

Kunden von Lauer Fischer haben es offenbar komplizierter: Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass das Update noch zur Verfügung gestellt werden muss. Bis dahin haben die Apotheker eine Liste der 13 betroffenen Arzneimittel an die Hand bekommen. Sollte ein Privatpatient eines dieser Medikamente verlangen, müsste der Apotheker sich aus der Liste den ausgehandelten Rabatt suchen und ihn ins System eintragen.

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