Apothekenhonorar

Adexa fordert freien Kassenabschlag

, Uhr

Die Apothekengewerkschaft Adexa setzt sich dafür ein, dass der Kassenabschlag künftig wieder zwischen Apothekern und Krankenkassen frei verhandelt wird. Zuletzt hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung den Zwangsrabatt für zwei Jahre auf 2,05 Euro festgeschrieben. Schon ab 2012 müsse wieder die Selbstverwaltung die Verantwortung tragen, fordert Adexa.

Die Gewerkschaft hat sich in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) auch dafür eingesetzt, dass das Apothekenhonorar an die allgemeinen Preissteigerungen angepasst wird. Dabei soll auch der steigende Arbeitsaufwand - etwa aus den Rabattverträgen - berücksichtigt werden.

Den Brief mit den Forderungen der Gewerkschaft hatte Adexa-Vorsitzende Barbara Neusetzer persönlich an Bahr überreicht. Offensichtlich mit Erfolg: Anfang Juli hat Adexa einen Gesprächstermin mit Bahr im BMG.

Dann will Neusetzer mit dem neuen Minister vor allem über die Folgen des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) sprechen. Aus ihrer Sicht werden die Apothekenmitarbeiter von dem Spargesetz gleich doppelt betroffen: „Einerseits müssen sie die Hauptlast bei der Umsetzung der gesetzlichen Änderungen tragen, andererseits entstehen durch die wirtschaftlichen Einschnitte Hürden für tarifliche Veränderungen“, sagte Neusetzer gegenüber APOTHEKE ADHOC. Schon zuletzt seien Gehaltsanhebungen nur sehr schwer oder - wie im Fall Nordrhein - gar nicht durchzusetzen gewesen.

Adexa hat noch mehr Forderungen im Gepäck: Betäubungsmittel sollen aus der Rabattverordnung herausgenommen werden, die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel auf den reduzierten Satz gesenkt werden. Außerdem will die Gewerkschaft den FDP-Minister an das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag erinnern, Pick-up-Stellen für Arzneimittel abzuschaffen. Schließlich will man über das Versorgungsgesetz und die geplante Novellierung der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) sprechen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte