Hartmann: Telepharmazie ist überfällig APOTHEKE ADHOC, 22.05.2018 11:43 Uhr
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BVDAK-Chef Dr. Stefan Hartmann wünscht sich, dass die Apotheker aus dem „digitalen Tiefschlaf“ erwachen. Foto: Christof Stache
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Bitte in die Kamera halten: Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat Telemedizin ohne Erstkontakt erlaubt. Foto: FDP Schleswig-Holstein
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Die Ärzte haben das Fernbehandlungsverbot gekippt, Gesundheitsminister Jens Spahn soll seine Glückwünsche dazu gleich per SMS in den Saal geschickt haben. Hier mit Ärztekammer-Chef Professor Dr. Ulrich Montgomery. Foto: Jürgen Gebhardt
Berlin - Die Ärzte haben vorgelegt, jetzt müssen die Apotheker aus Sicht von Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Apothekenkooperationen (BVDAK), nachziehen: Digitalisierung sei das Zauberwort zur Zukunftssicherung des Berufsstandes.
Hartmann verweist auf den Fall des Fernbehandlungsverbot: Mit Docdirekt habe die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) ein Telemedizinprojekt gestartet, bei dem die Patienten nicht persönlich zum Arzt kommen müssen. Die Ärzte erhalten ein zusätzliches Honorar von 25 Euro pro Patientenkontakt.
Rezepte dürfen die Ärzte für Kassenpatienten zwar noch nicht ausstellen, trotzdem hätte sich Hartmann eine Beteiligung der Apotheker gewünscht: „Man fragt sich, weshalb die Apotheker, denen das Projekt bekannt war, nicht eingebunden wurden.“ Es sei doch längst bekannt, dass ein großer Teil der Bevölkerung heute bereits Online-Medien für Beratungsangebote oder Apps im Gesundheitsbereich nutze.
Die Entwicklung eines Konzepts der „Telepharmazie“ sei überfällig, so der BVDAK. „Wir brauchen Lösungen, die warenwirtschafts- und kooperationsübergreifend für alle stationären Apotheken gelten und an die telemedizinischen Anbieter angeschlossen werden“, so Hartmann, der vor allem die Softwarehäuser der Apotheker in einer Schlüsselrolle sieht.
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