Telemedizin

Ministerium erlaubt Online-Sprechstunde

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Berlin -

Ärzte in Schleswig-Holstein dürfen Patienten künftig auch ohne vorherigen persönlichen Kontakt telefonisch oder per Internet beraten, wenn dies medizinisch vertretbar ist. Die dazu von der Ärztekammer vor knapp einem Monat beschlossene Änderung der Berufsordnung hat das Gesundheitsministerium jetzt genehmigt.

Die Landesärztekammer ermögliche wichtige neue Wege in der Versorgung der Patienten und sei dabei bundesweit führend, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Montag. Die Akteure im Land hätten die Chancen der Digitalisierung begriffen und wollten diese offensiv nutzen.

Er sei überzeugt, dass die Ärzte diese Möglichkeit verantwortungsvoll und mit Augenmaß nutzen werden, sagte Garg. Franz Bartmann, Präsident der Ärztekammer, begrüßt die zügige Genehmigung. Damit seien Rechtssicherheit für Ärzte und Verbesserungen für die Versorgung der Patienten zu erwarten. „Wir haben damit die Möglichkeit einer Patientensteuerung per Telefon geschaffen, die eine Versorgung auf der jeweils angemessenen Ebene mit telefonischem Erstkontakt zwischen Arzt und Patient ermöglicht“, sagte Bartmann.

Die Regelung gehe weiter als die auf Bundesebene. Eine unkontrollierte Fernbehandlungsflut sei nicht zu erwarten, wohl aber ein verantwortungsvoll genutzter, zusätzlicher Kommunikationsweg zwischen Arzt und Patient. Telemedizin könne eine Brücke zwischen ambulantem und stationärem Sektor sowie zwischen ländlichem Raum und Spezialisten in Städten schlagen, sagte Garg. Der Deutsche Ärztetag hatte in der vergangenen Woche in Erfurt eine Musterberufsordnung beschlossen.

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