Messe

Rezeptur-Duell in Münster

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Berlin -

Etwa 600 Apotheker und PTA besuchten die bundesweit erste Rezepturmesse der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL). In der Stadthalle Münster-Hiltrup standen selbst hergestellte Arzneimittel in Vorträgen, Workshops und einem Quiz im Mittelpunkt.

Die Organisatoren hatten zur Veranstaltung am Sonntag anfangs nur bis 150 Teilnehmer erwartet; am Ende waren es viermal so viele. „Die Resonanz unserer Mitglieder ist überwältigend“, kommentierte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. Neben einer Fachausstellung zur Rezeptur und kurzen Workshops standen drei Vorträge auf dem Programm.

Dr. Holger Latsch vom Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) berichtete über häufige Fehler in der Rezeptur. Sein Fazit: „Um Fehlerquellen zu beseitigen, reichen oft geringe Maßnahmen aus, die in jeder Apotheke umgesetzt werden können.“ Dazu zählten beispielsweise die richtige Anwendung der elektrischen Herstellsysteme, das korrekte Einwiegen oder die Verwendung von Rezepturkonzentraten.

Über die „Praxisgerechte Prüfung von Rezepturausgangsstoffen“ informierte Dr. Michael Hörnig, Kommissionsmitglied des DAC/NRF (Deutscher Arzneimittel-Codex/Neues Rezeptur-Formularium). Die Eingangsprüfung sei eine wichtige Säule der Arzneimittelsicherheit, sagt der Leiter des Zentralen Prüflaboratoriums des DAC. Er plädiert dafür, immer pharmazeutisch einwandfreie Ausgangsstoffe einzusetzen, sofern diese verfügbar seien. „Wirtschaftliche Aspekte dürfen die Entscheidung nicht beeinflussen.“

Über die Herausforderungen bei der Herstellung von flüssigen Zubereitungen und Kapseln referierte Dr. Holger Reimann. Der Leiter des Pharmazeutischen Laboratoriums des NRF stellte heraus, dass hierbei möglichst auf standardisierte Formeln und Vorschriften zurückgegriffen werden sollte. „Bei Kapseln hat sich der Bedarf von hohen Wirkstoffdosen zu niedrigen und teilweise sehr niedrigen verschoben“, so Reimann.

Die Rezepturmesse ist Bestandteil des Programms „RezepturFit“, das die AKWL in diesem Jahr gestartet hat. Die Kammer biete ihren Mitgliedern Angebote und Services, um die Qualität der Rezepturarzneimittel zu sichern und zu verbessern, erklärte Overwiening. Neben der Rezepturmesse gehören dezentral angebotene Rezeptur-Workshops sowie Testkäufe in den Apotheken zu „RezepturFit“.

Zum Angebot der Rezepturmesse gehörte auch eine Hospitations-Börse. Dabei stellten sich Apotheken aus dem Kammergebiet vor, die Einblick in ihre Rezeptur-Tätigkeiten geben. Zudem konnten sich die Messebesucher in einem Rezeptur-Duell gegenseitig herausfordern. Besonders erfolgreich war Uwe Wagner von der Amts-Apotheke Sassenberg, der Boten-Fahrrad der Firma Enviado inklusive Kühlbox im Wert von 1.500 Euro gewann.

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