Apothekenhonorar

Unterschriften-Flut gegen 25 Cent

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Berlin -

Die Apotheker in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sammeln derzeit Unterschriften für eine deutlichere Anpassung des Fixhonorars. Die Apothekerkammer aus Niedersachsen sowie die Verbände und Kammern aus Nordrhein-Westfalen haben alle Apothekeninhaber und -mitarbeiter aufgefordert, an der Aktion teilzunehmen. Die Sammlungen sollen den beiden Landeschefs David McAllister (CDU) und Hannelore Kraft (SPD) übergeben werden. Insgesamt könnten dabei mehr als 46.000 Unterschriften zusammen kommen.

 

Die Landesregierung solle sich gemeinsam mit Kammern und Verbänden dafür einsetzen, „dass die Vergütung des Versorgungsauftrages der Apotheken nachhaltig nachgebessert wird", heißt es in dem Appell der vier Apothekerorganisationen Nordrhein-Westfalens. In Nordrhein sei die Anzahl der Apotheken auf den niedrigsten Wert seit zehn Jahren gefallen, im benachbarten Westfalen-Lippe gar seit 1986.

Das Gesundheitsministerium des Landes hatte die Verordnung zur Erhöhung des Fixhonorars gegenüber dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) nicht kommentiert. Mit der Unterschriftensammlung wollen die Apotheker auch die Gesundheitsministerin des Landes, Barbara Steffens (Grüne)*, nochmals auf ihre Forderungen hinweisen. Die Kammern und Verbände hoffen auf eine große Beteiligung: Insgesamt sind mehr als 30.000 Menschen in Nordrhein-Westfalens Apotheken beschäftigt.

 

 

Das niedersächsische Gesundheitsministerium hingegen hatte sich in seiner Stellungnahme deutlich auf die Seite der Apotheker gestellt: Nicht nur das Fixum, sondern auch die Zuschläge für Nacht- und Notdienst sowie für BtM und Rezepturen müssten angepasst werden, so die Forderung aus dem Ressort von Gesundheitsministerin Aygül Özkan (CDU).

Trotzdem hat die Apothekerkammer heute per Fax einen Brief versendet, der nun von allen Apothekeninhabern und -mitarbeitern unterschrieben werden soll. „Sehr geehrter Herr Ministerpräsident“, heißt es in dem Brief. „Meine Mitarbeiter und ich bitten Sie um Ihre weitere Unterstützung: Setzen Sie sich auch auf Bundesebene entschlossen für die Umsetzung des Forderungskataloges ein […].“ Wenn alle Inhaber und Mitarbeiter an der Aktion teilnähmen, könnte McAllister Ende September eine Sammlung von mehr als 16.000 Unterschriften übergeben werden.

Es ist nicht die erste Unterschriftenaktion der Apotheker: In Thüringen hatte der Apothekerverband Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) ein Schreiben übergeben, das von insgesamt 480 selbstständigen und angestellten Apothekern sowie rund 1900 weiteren Mitarbeitern unterzeichnet wurde.

 

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* Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels war der Name der Gesundheitsministerin Nordrhein-Westfalens fälschlicherweise mit Britta Steffens angegeben. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

 

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