Soforthilfe gefordert

Preis: Apothekenzahl schon unter 17.000

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Berlin -

Zum Jahresende 2024 vermeldete die Abda noch 17.041 Apotheken, die die Menschen in Deutschland mit Arzneimitteln versorgen – Apotheken, die zum 1. Januar 2025 geschlossen haben, sind nicht berücksichtigt. „Wir gehen stark davon aus, dass die Apothekenzahl inzwischen deutlich unter 17.000 liegt“, sagte Abda-Präsident Thomas Preis den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Im ersten Quartal des vergangenen Jahres ging die Apothekenzahl um 132 Apotheken zurück; die Prognose für das aktuelle Quartal könnte zum Monatsende somit sogar bei etwa 16.900 noch geöffneten Apotheken liegen, was die Abda-Einschätzung bestätigt. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir rund 20 Prozent der Apotheken verloren“, ergänzt Preis weiter gegenüber Funke. Das betreffe nicht nur ländliche Regionen: In Berlin liege die Dichte nur noch bei etwa 18 Apotheken pro 100.000 Einwohner, während es im EU-Durchschnitt etwa 32 Apotheken sind.

„Noch können wir die Versorgung in allen Regionen aufrechterhalten. Aber die neue Bundesregierung muss sofort handeln, damit die Menschen weiterhin sicher sein können, immer eine Apotheke in der Nähe zu haben.“ Dazu hat die Abda bereits Forderungen vorgelegt. Der Funke-Mediengruppe nennt Preis als Gründe für das Apothekensterben den Fachkräftemangel und die „chronische Unterfinanzierung“ des Apothekensystems. „Das Apothekenhonorar, das die Apotheken für die Abgabe und Beratung rezeptpflichtiger Arzneimittel erhalten, wird von der Politik festgelegt. Und die letzte Erhöhung dieses Honorars wurde Anfang 2013 vorgenommen.“

Angesichts einer allgemeinen Kostensteigerung der Apotheken um 60 Prozent, einer Inflation um knapp 30 Prozent und um 80 Prozent gestiegener Personalkosten, seien die Apotheken so kaum überlebensfähig. Preis fordert eine regelmäßige Anpassung der Honorare an die wirtschaftliche Gesamtentwicklung und eine wirtschaftliche Soforthilfe.

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