Nordrhein: Apotheker wollen Warnstreik

Berlin -

Die Apotheker in Nordrhein sind zum Protest bereit. Nach den erfolgreichen flächendeckenden Warnstreiks im Südwesten wollen auch sie Bevölkerung und Politik wachrütteln. Das ergab die Protestabfrage des Apothekerverbandes. Insgesamt haben sich 40 Prozent der Mitglieder beteiligt. Davon sind mehr als 80 Prozent zu einem Warnstreik bereit.

 

In Nordrhein will man jedoch vor konkreten Aktionen das heutige Gespräch zwischen ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) abwarten. „Sollte das Gespräch ergebnislos sein, sind bundesweite Apothekenaktionen geplant und eine Kampagne zum Deutschen Apothekertag“, heißt es in einem Verbandsschreiben. Die Ergebnisse der Abfrage sollten genutzt werden, um einen bundesweiten Protest zu unterstützen.

Die flächendeckenden Warnstreiks für eine gerechtere Vergütung, an denen sich gestern tausende Apotheken beteiligt haben, werden vom Verband unterstützt: „Die Protestmaßnahmen, die bisher in Teilen Deutschlands regional stattfinden, sind wichtig“, heißt es.

Auch in Nordrhein würden Aktionen vorbereitet. „Aber um unseren berechtigten Interessen nachhaltig Gehör zu verschaffen, ist eine bundesweite Solidarisierung und Mobilisierung des gesamten Berufsstandes wichtig.“

 

 

Auch die Unterschriftenaktion fand unter den Apothekern in Nordrhein Zustimmung. Gemeinsam mit dem Kammerbezirk Westfalen-Lippe wird derzeit ein schriftlicher Appell für ein gerechtes Honorar und den Erhalt der inhabergeführten Apothekenlandschaft vorbereitet. Die Sammlung mit Unterschriften von Apothekern und deren Angestellten sollen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) übergeben werden. In Nordrhein-Westfalen sind mehr als 30.000 Menschen in Apotheken beschäftigt.

In Westfalen-Lippe war die Protestbereitschaft bereits Ende August abgefragt worden. Jeder zweite Apotheker hatte geantwortet. Auch dort hatte sich Verbandschef Dr. Klaus Michels entschieden, noch auf den Ausgang der Gespräche in Berlin zu warten.