Lobbyismus

Heinrich: AOK diskreditiert alle

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Nicht nur bei den Apothekern haben die Einlassungen von Dr. Jürgen Graalmann zum alljährlichen Lobby-Reigen für Verärgerung gesorgt. „Das Kartell der Kassen ist inzwischen so selbstbewusst, dass es nun alle seine Partner der Leistungserbringerseite reihum diskreditiert“, moniert Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des NAV-Virchow-Bundes. „Es ist jedenfalls kein Ausdruck von Partnerschaft, sein Gegenüber auf Reflexe und Habgier zu reduzieren.“

Die Krankenkassen seien für eine ausreichende und angemessene Finanzierung der ambulanten Versorgung verantwortlich – und nicht für deren Abwehr. Statt bereits Monate vor Verhandlungsbeginn gegen die Honorarforderungen zu wettern, solle sich der AOK-Chef über die Ursachen der desolaten Finanzlage vieler Praxen Gedanken machen, so Heinrich: „Kein Arzt protestiert aus langer Weile oder um sich einen neuen Sportwagen zuzulegen. Viele Praxen der grundversorgenden Fachgruppen können bereits seit Jahren nicht mehr genug in neue Geräte oder weitere Mitarbeiter investieren.“

Wer diese Nöte als turnusgemäßes Jammern abtue, unterstreiche seine Blockadementalität und verhöhne das hohe Gut der gemeinsamen Selbstverwaltung aus Krankenkassen und Ärzten. Im Übrigen seien die niedergelassenen Ärzte keine Bittsteller. Sie sicherten mit ihren fast 100.000 Praxen die flächendeckende ambulante Versorgung.

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