Apothekenhonorar

Flach: Konsolidierung für Apotheken

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Berlin -

2012 wird nach Ansicht der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Ulrike Flach (FDP), ein „Jahr der Konsolidierung“ für die Apotheken. Danach kämen eine ganze Reihe von Herausforderungen auf die Apotheken zu, sagte Flach beim Jahreskongress des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK). Im Vordergrund stehen die neue Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO), die Neuverhandlungen zum Kassenabschlag und die Modellvorhaben zum ABDA/KBV-Modell. Beim Thema Pick-up müssen die Apotheker weiter warten.

 

Laut Flach hat das BMG die wohnortnahe Versorgung durch die Novellierung der ApBetrO einmal mehr gestärkt: Im Wettbewerb mit Versandapotheken müssten die Apotheken ihren größten Wettbewerbsvorteil als Ansprechpartner für die Patienten ausspielen. „Die Bundesregierung schaut bei allen ihren Aktionen darauf, die Apotheken in dieser Rolle zu stärken.“

Vor diesem Hintergrund sei auch die Novellierung der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) zu sehen: „Wir wollen die Apotheken über Beratung und Qualität positionieren.“ Mit der AMG-Novelle soll durch gleiche Preisvorschriften außerdem ein fairer Wettbewerb zwischen aus- und inländischen Versandapotheken geschaffen werden.

 

 

Was die Vergütung angeht, sollten die Verhandlungen zwischen Kassen und Apothekern schnell wieder aufgenommen werden – auf der Grundlage verlässlicher Daten zur Einkommenssituation der Apotheken: „Geprüfte Daten sind unerlässlich, wenn man eine faire Vergütung anstrebt. Schnellschüsse gibt es mit uns in diesem Zusammenhang bekanntermaßen nicht. Die Apotheker sind in der Pflicht zu liefern.“

Laut Flach sollen die Verbände die Betriebsergebnisse repräsentativ ausgewählter Apotheken zur Verfügung stellen; die bislang vom Deutschen Apothekerverband (DAV) gelieferten Informationen seien nicht ausreichend: „Wir wollen wissen, wie sich die Leistungen der Apotheken, aber auch die Einnahmen und Kosten verändert haben.“

In Sachen Pick-up wird laut Flach der Vorschlag der ABDA noch durch die Verfassungsressorts geprüft: Bundesjustizminister- und -innenministerium hätten "nicht gerade mit geöffneten Armen" reagiert. Das BMG werde aber weiter am Ball bleiben.

 

 

Bei den Retaxationen der Krankenkassen sieht sich Flach zwar eigentlich nicht zuständig: Schließlich seien die Vorschriften von der Selbstverwaltung ausgehandelt worden. Trotzdem habe das BMG das Bundesversicherungsamt (BVA) bereits frühzeitig gebeten, eine grundsätzliche Stellungnahme abzugeben.

Derzeit werde in Bonn jeder Einzelfall geprüft; seit Jahresbeginn habe es aber auch keine Beschwerden gegeben. Neben der verfassungsrechtlichen Diskussion gehe es aber auch um einen fairen Umgang miteinander: „Ich fordere die Krankenkassen auf, Schluss zu machen mit überzogenen Retaxationen. Und ich erwarte, dass die Vertragspartner das Problem in eigener Verantwortung lösen – und zwar möglichst bald.“

Beim ABDA/KBV-Modell drängte Flach auf eine zügige Umsetzung der Pilotprojekte: „Ich sehe mit einem leichten Missvergnügen, dass einige Kassenärztliche Vereinigungen, aber auch Apotheker erklärt haben, dass sie diese Modell nie in Angriff nehmen werden. Der Vorschlag kam aus der Selbstverwaltung, wir haben ihn durchgesetzt, und ich wäre ihnen mehr als dankbar, wenn da etwas mehr Schwung hinein käme.“

 

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