Rabattverträge

Doppelstrategie mit Altoriginalen

, Uhr
Berlin -

Das Patent für den Wirkstoff Latanoprost ist im Januar ausgelaufen. Doch der Marktanteil des Altoriginals Xalatan von Pfizer liegt dem Branchenverband Pro Generika zufolge bei vielen Kassen noch immer bei 79 Prozent. Der Grund: Zahlreiche Kassen haben einen Rabattvertrag mit Pfizer geschlossen, der über den Patentablauf hinaus gilt. Mit ihren Portfolioverträgen fahren die Kassen eine Doppelstrategie.

 

Pro Generika zufolge gelten die Verträge des Originalherstellers für insgesamt 37 Millionen GKV-Versicherte. So haben etwa die Techniker Krankenkasse (TK), die DAK Gesundheit und mehrere AOKen einen Vertrag mit Pfizer geschlossen. Wegen der parallel laufenden Verträge über das gesamte Sortiment eines oder mehrerer Generikahersteller können die Apotheken aber auch ein Generikum abgeben. Rund 15 Hersteller führen bereits ein Latanoprost-Präparat im Sortiment.

Der Wettbewerb werde trotzdem behindert, klagt Pro Generika. So habe sich bei Kassen ohne entsprechenden Erstanbietervertrag ein intensiver Wettbewerb entwickelt. Hier liege der Marktanteil der Generika bei 78 Prozent. Pro Generika fordert eine gesetzliche Klarstellung, dass Rabattverträge von Erstanbietern mit Markteintritt des ersten Generikums enden müssen.

Das Bundesversicherungsamt (BVA) sieht das Thema Originalverträge nicht allzu kritisch. Laut einer Stellungnahme von Anfang Mai ist der Behörde überhaupt nur eine Ausschreibung der KKH-Allianz bekannt, bei der ein Wirkstoff enthalten ist, dessen Patentschutz während der Vertragslaufzeit endet. Die Kasse habe jedoch einen Sonderkündigungsrecht, sobald günstigere Generika auf den Markt kommen.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
„Ich habe eine Rechnung für ‚Nichtstun‘ erhalten.“
Audit verweigert: AfP will 326 Euro
Feld nicht den Versendern überlassen
Card Link: Gedisa bringt standeseigene Lösung
Mehr aus Ressort
Marburger Bund punktet bei Tarifverhandlungen
Unikliniken: 10 Prozent mehr bei reduzierter Stundenzahl
Keine Kassenleistung mehr
FDP will Homöopathie streichen

APOTHEKE ADHOC Debatte