Pflegestärkungsgesetz

Brief: Gröhe-Reform löst Notstand nicht

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Berlin -

Pflegeverbände und -experten haben an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) appelliert, die Attraktivität der Pflegeberufe deutlich zu steigern. „Seit Einführung der Pflegeversicherung vor 20 Jahren hat sich am Stellenschlüssel des Pflegepersonals kaum etwas geändert“, heißt es in einem Schreiben der Experten an Gröhe. „Dagegen hat sich in dieser Zeit die Arbeitsbelastung für Pflegekräfte so dramatisch gesteigert, dass eine menschenwürdige Pflege faktisch nicht mehr gewährleistet werden kann.“

In der psychisch und physisch anstrengenden Pflege hielten viele nicht durch. Pflegekräfte seien in ihrem Beruf oft nur etwa sieben bis acht Jahre tätig, heißt es in dem Brief der Experten Werner Kollmitz, Reinhard Leopold und Michael Thomsen. Das Schreiben wurde unter anderem vom Chef des Deutschen Pflegerates, Andreas Westerfellhaus, und dem Pflegekritiker Claus Fussek unterzeichnet.

Im neuen Pflegestärkungsgesetz würden die Rahmenbedingungen für stationäre Einrichtungen sogar weiter verschärft. Hinzu komme die von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Bezahlung von Pflegekräften. In Niedersachsen bekommen sie demnach rund 500 Euro pro Monat weniger als in Nordrhein-Westfalen.

Das Gesetz löse die bestehenden Pflegemängel nicht auf. „Gute Pflege ist nur möglich, wenn es bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung gibt“, heißt es in dem Brief. Zugleich verlangen die Experten, die Pflegeselbstverwaltung neu zu regeln.

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