Apothekenhonorar

BDA: Fixpreise aufheben, Ketten zulassen

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Berlin -

Die Proteste der Apotheker gegen die Aussagen der Arbeitgeber kamen zu spät: Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) hat sich in einer Stellungnahme an das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gegen die geplante Erhöhung des Apothekenhonorars ausgesprochen: Statt einer Anhebung des Festzuschlags sollte aus Sicht des BDA der Arzneimittelvertrieb liberalisiert werden. „Ziel muss sein, die Preisbindung durch die Arzneimittelpreisverordnung zu beseitigen und endlich auch bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln Preiswettbewerb zwischen den Apotheken zu ermöglichen“, heißt es in der Stellungnahme.

 

Die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel sollte aus Sicht des BDA beseitigt werden. „Stattdessen muss den Krankenkassen und ihren Verbänden ermöglicht werden, neben den Rabattverträgen mit Pharmaherstellern auch mit den Apotheken und ihren Verbänden Versorgungsverträge auf selektivvertraglicher Basis zu schließen“, heißt es in der Stellungnahme.

Einen Grund für die geplante Honorarerhöhung sieht der BDA dagegen nicht: Ein „erheblicher Vergütungsanstieg“ der Apotheken sei bereits durch den Preis- und Mengeneffekt erfolgt, so der Verband. Eine Erhöhung des Festzuschlags auf 8,35 Euro sei daher nicht gerechtfertigt. „Die Erlöse der Apotheken würden in der Gesamtbetrachtung hierdurch überproportional zu Lasten der Beitragszahler – Versicherte und Betriebe – steigen“, so die Arbeitgeber.

 

 

Durch den prozentualen Teil ihrer Vergütung profitierten die Apotheken von Preiserhöhungen, so der BDA, durch die Fixpauschale zusätzlich von Mengenausweitungen. Die Arbeitgeber berufen sich auf dabei auf Zahlen des GKV-Spitzenverbands, wonach in den vergangenen acht Jahren Erlössteigerungen für die Apotheken entstanden seien, die über die Inflationsentwicklung hinausgingen. „Die ermittelten Mengen- und Preiskomponenten für diesen Zeitraum lagen in der isolierten Betrachtung bei jeweils rund 30 Prozent“, meint der BDA.

Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Fritz Becker, hat die Aussagen des BDA als „unsachlich, nicht nachvollziehbar und geprägt von großindustriellem Denken internationaler Konzerne“ kritisiert. Mit seiner Forderung nach einer Liberalisierung des Apothekenmarktes habe der BDA sein wahres Denken und seine „Heuschrecken-Interessen“ offenbart, so Becker.

Der BDA verlangt von der Regierung auch eine Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbots für Apotheken. Das Ziel der sorgfältigen Arzneimittelabgabe werde dadurch nicht gefährdet. Denn Apotheken dürften ohnehin ausschließlich durch Apotheker geführt werden, so der BDA zur Begründung.

 

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