Rabattverträge

Grippeimpfstoffe für ganz Sachsen-Anhalt

, Uhr aktualisiert am 10.11.2014 16:19 Uhr
Berlin -

Die Barmer GEK hat die Grippeimpfstoffversorgung in Sachsen-Anhalt für die kommende Saison ausgeschrieben. Anders als bislang wird das Bundesland im nächsten Jahr nicht mehr in drei Gebietslose unterteilt – die Hersteller können daher nur auf zwei Lose bieten: Grippeimpfstoffe mit Kanüle und Vakzine ohne Kanüle.

Ausgeschrieben wurden „saisonale Grippeimpfstoffe zur Impfung der Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen-Anhalt für die Impfsaison 2015/16“ für Versicherte ab dem vollendeten siebten Lebensjahr. Die Verträge sollen im September 2015 beginnen und bis zum 30. Juni 2016 laufen.

Die Vereinbarungen sollen jeweils mit einem einzigen Hersteller geschlossen werden. Allerdings kann jeder Hersteller nur ein Los gewinnen. Die Barmer ist gesetzlich verpflichtet, mit mindestens zwei Partnern Verträge zu schließen.

Laut Barmer umfasst die Ausschreibung insgesamt 760.000 Impfstoffdosen – rund 430.000 ohne Kanüle und 330.000 mit Kanüle. Die Hersteller können noch bis zum 18. Dezember ihr Gebot einreichen.

Derzeit wird Sachsen-Anhalt von drei Impfstoffherstellern versorgt: Sanofi Pasteur MSD beliefert die Region Halle mit Impfstoffen mit und ohne Kanüle und Dessau mit Vakzinen mit Kanüle. In Dessau war der Konzern für Janssen-Cilag eingesprungen. Die Konzerntochter Crucell hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Herstellung des Grippeimpfstoffs Inflexal einzustellen.

GSK versorgt derzeit die Gebiete Dessau und Magdeburg mit Impfstoffen ohne Kanüle, Abbott liefert Vakzine ohne Kanüle an Ärzte in der Region Magdeburg.

In den Jahren zuvor hatten die Kassen die Impfstoffversorgung durch einzelne Apotheken ausgeschrieben. 2010 hatte die Stern-Apotheke in Magdeburg die Versorgung übernommen. 2011 war es die Schlossapotheke in Nordrhein-Westfalen, 2012 hatten die Antonius-Apotheke aus dem bayerischen Deggendorf und die Mühlen-Apotheken aus dem südniedersächsischen Northeim den Zuschlag erhalten.

Wegen Lieferproblemen war dieses Modell bei Apothekern und Ärzten in die Kritik geraten. Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, hatte die Rückkehr zu den lokalen Apotheken daher als positiv bewertet.

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