Bundesgesundheitsministerium

Arzneimittelausgaben steigen langsamer

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Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen sind in den ersten neun Monaten 2008 um 5,1 Prozent (ohne Impfkosten) gestiegen. Dies teilte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nach Analyse der vorläufigen Finanzergebnissen der ersten drei Quartale zu. Die Leistungsausgaben sind in diesem Zeitraum laut BMG insgesamt um 4,2 Prozent gestiegen. Der Anstieg sei im Laufe des Jahres leicht abgeflacht.

Der Anstieg bei den Arzneimittelausgaben zeigte, „dass die konsequente Nutzung von Einsparmöglichkeiten durch Rabattverträge, die das GKV-WSG eröffnet hat, weiterhin dringend geboten ist“, so das Ministerium. Durch die Umsetzung weiterer Festbeträge ab Juli konnten laut BMG offenkundig zusätzlich vorhandene Einsparpotenziale auf der Preisseite realisiert werden. Im Oktober lag der Anstieg nach den neuesten Monatsdaten der ABDA bei 3,5 Prozent, so das Ministerium.

Eine Senkung der Arzneimittelausgaben dürfe sich aber nicht auf die Ausschöpfung von Preissenkungsspielräumen im Festbetragsmarkt beschränken. „Vielmehr sollte auch die mit dem GKV-WSG geschaffene Möglichkeit zur Kosten-Nutzen-Bewertung, vor allem bei Arzneimitteln mit geringem therapeutischen Zusatznutzen, genutzt und überflüssige Arzneimittelverordnungen vermieden werden“, teilte das Ministerium mit.

Insgesamt steuern die Kassen dem BMG zufolge zum Jahresende ein ausgeglichenes Finanzergebnis an. In denersten neun Monaten standen laut Finanzbericht den Ausgaben von 118,98 Milliarden Euro Einnahmen in Höhe von 117,48 Milliarden Euro gegenüber. Die Lücke von 1,49 Milliarden Euro werde zum Jahresende aber durch Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld oder Einmalzahlungen in der Industrie kompensiert.

Zudem haben die Kassen im November die zweite Tranche des Bundeszuschusses von 1,25 Milliarden Euro erhalten, der noch nicht bilanziert ist. „Vor diesem Hintergrund besteht kein Anlass, von dem Ausgabenüberhang der ersten neun Monate des Jahres auf ein Defizit im Gesamtjahr 2008 zu schließen“, so das BMG. Alle Kassen könnten wie geplant schuldenfrei in das kommende Jahr starten.

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