Apothekenhonorar

Apotheker appellieren an Steffens

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Berlin -

Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) hat die nordrhein-westfälische Landesregierung aufgefordert, den Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) für das künftige Apothekenhonorar nicht zu akzeptieren, sondern sich der ablehnenden Haltung anderer Bundesländer anzuschließen.

 

Der Vorschlag der Bundesregierung gefährde die wohnortnahe Versorgung; schon jetzt müssten auch in Westfalen-Lippe reihenweise Apotheken aufgeben: „Einer Neueröffnung einer Apotheke in Westfalen-Lippe stehen derzeit drei Schließungen gegenüber“, heißt es in einem Schreiben des AVWL-Vorsitzenden Dr. Klaus Michels und des Verbandsgeschäftsführers Dr. Sebastian Schwintek an die NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

Von der künftigen Arzneimittelpreisverordnung hänge maßgeblich ab, ob das von der Landesregierung und den westfälischen Apothekern geteilte Ziel einer wohnortnahen Versorgung mit Arzneimitteln in „Pantoffelnähe“ schon bald der Vergangenheit angehöre oder nicht.

Während die Vergütung seit 2004 gleich geblieben sei, hätten die Apotheken einen inflationsbedingten Kostenanstieg von 14,4 Prozent zu verzeichnen. Dazu komme eine Erhöhung der Tariflöhne um 18 Prozent; bezogen auf die Gesamtkosten sogar eine Steigerung von 21,1 Prozent.

25 Cent mehr entsprächen nicht einmal 3 Prozent für acht Jahre. „Auf dieser Grundlage kann das bestehende hohe Leistungsniveau der Apotheke nicht aufrechterhalten, geschweige denn ausgebaut werden“, schreiben Michels und Schwintek. Nach Berechnungen der ABDA sei eine Erhöhung der Apothekenhonorars auf 9,14 Euro erforderlich, um eine adäquate Kompensation herbeizuführen.

 

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