Streik in Schleswig-Holstein

9. Mai: Apotheken bleiben vormittags dicht

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Berlin -

Die Apotheken in Schleswig-Holstein planen einen Aktionstag am 9. Mai. Anlässlich der Kommunalwahl am darauffolgenden Wochenende sollen die Apotheken am Dienstagvormittag geschlossen bleiben. Dringende Fälle würden natürlich versorgt, versicherte Georg Zwenke, Geschäftsführer des Apothekerverbands Schleswig-Holstein (AVSH).

Von einem „Streik“ möchte Zwenke zwar nicht sprechen, „aber es ist schon so, dass wir die Apotheken auffordern, am Vormittag den Betrieb einzustellen“, sagte der Geschäftsführer gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Ziel sei es, die Bevölkerung zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Die Aktion richte sich nicht gegen die Bevölkerung, solle aber die Bedeutung der Versorgung durch die Apotheke vor Ort betonen. Auf diese Informationskampagne sollen sich die Teams in den Apotheken eben am Vormittag konzentrieren und Kunden aus dem normalen Alltagsgeschäft auf den Nachmittag vertrösten.

Das Ganze sei damit schon „kontrahierungszwangrelevant“, wie Zwenke einräumt. „Wir lehnen uns rechtlich aus dem Fenster, aber wir sind eben auch der Verband und nicht die Kammer.“ Klar ist: Echte Notfälle und Patient:innen mit dringendem Arzneimittelbedarf sollen versorgt werden. Für Apotheken ohnehin eine Selbstverständlichkeit.

Ein solcher „Aktionstag“ war nach einer verbandsinternen Umfrage eigentlich schon in der Woche vor Ostern geplant gewesen, aber dann hatte der Gesetzgeber die Abgabeerleichterungen verlängert und dem Protest damit etwas den Wind aus den Segeln genommen. Mit der nun anstehenden Kommunalwahl ist aber ein willkommener Anlass gegeben, die Aktion durchzuführen. Aus diesem Grund werde die Aktion auch vom Deutschen Apothekerverband (DAV) goutiert, so Zwenke.

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