Apothekenhonorar

25 Cent: „Eine knappe Sache!“

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Berlin -

Immer mehr Apotheker lassen aus Protest gegen die Honorarpläne der Regierung die Hüllen fallen. Jetzt ziehen auch die Männer nach und unterstützen ihre Kolleginnen: Nach Klaus Wilhelm aus Bayern hat sich auch Andreas Flöter aus Nordrhein-Westfalen ausgezogen. Auf dem Poster, das der Apotheker in seiner Offizin aufhängen wird, steht: „Kostendeckung! Eine knappe Sache!“

 

Die geplante Honoraranpassung um 25 Cent sei lächerlich. „Jetzt zählt jeder Hingucker“, sagt der Inhaber der Laurentius Apotheke in Merzenich. Nur ein Apotheken-A bedeckt seinen Lendenbereich. Das Foto hat seine Freundin vor etwa zwei Wochen geschossen. Die Poster, die von einer Grafikerin gestaltet wurden, werden nun den Kunden präsentiert.

In dem etwa 7000 Einwohner großen Ort könnte das Plakat Aufsehen erregen. Doch die Reaktion der Patienten scheut der 45-Jährige nicht. „Wann, wenn nicht jetzt?“ Provokative Aktionen müssten sein. Die Menschen müssten auf die Lage der Apotheken aufmerksam gemacht werden. „Die Kunden sind sehr konservativ“, so Flöter. Es werde sicher Kunden geben, die entsetzt seien. „Betriebswirtschaftlich motiviert ist die Aktion sicher nicht.“

 

 

Mit dem provokativen Protest will der Apotheker bewusst selbst aktiv werden. Die Mitgliederorganisationen hätten bisher zu wenig getan. Die gemeinsame Unterschriftenaktion beider Apothekerkammern und -verbänden kommt ihm wegen des Warnstreiks im Südwesten zu spät. „Ein Woche vorher wäre sie sinnvoller gewesen“, so der Apotheker.

Flöter will sich mit dem Plakat seinen Kollegen anschließen. Die Nackt-Kampagne hatte Apothekerin Gabriela Aures aus Bayern ins Rollen gebracht. Als Ideengeberin gilt die Videothekerin Ann-Katrin Kossendey aus Nordrhein-Westfalen. Bisher haben vier Frauen und zwei Männer die Aktion unterstützt und die Poster auch in ihrer Apotheke aufgehängt.

 

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