Studie

Stammzellen ersetzen Myelinscheide

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Mit Hilfe menschlicher Stammzellen haben US- Forscher eine angeborene und tödliche Myelinerkrankung bei Mäusen erfolgreich behandelt. Die Wissenschaftler transplantierten die menschlichen Stammzellen ins Gehirn der Nager, woraufhin diese die bei den Tieren fehlende Schutzhülle um die Nervenfasern bildeten. Die Symptome der Erkrankung besserten sich daraufhin, ein Teil der Tiere wurde gar völlig geheilt, wie die Forscher im Journal „Cell Stem Cell“ berichten. Die häufigste Erkrankung im Zusammenhang mit der Myelinscheide ist Multiple Sklerose (MS); bei Kindern zählen das Tay- Sachs-Syndrom und die Krabbe-Krankheit dazu.

Für ihre Versuche setzten die Wissenschaftler um Dr. Steven Goldman vom University of Rochester Medical Center, USA, Mäuse ein, denen die Myelinscheide fehlt. Diese die Nervenfasern umhüllende Schicht wird im Zentralnervensystem von den Oligodendrozyten gebildet. Vorläufer dieser Zellen, gewonnen aus menschlichen embryonalen Stammzellen, transplantierten die Wissenschaftler nun in das Gehirn neugeborener Mäuse.

Die Zellen breiteten sich daraufhin im Gehirn und im Rückenmark aus. Um die Nervenfasern herum bildete sich eine vollständige Myelinscheide aus, elektrische Signale wurden in der Folge mit normaler Geschwindigkeit durch die Nervenfasern übertragen. Die typischen Symptome der Nervenerkrankung etwa Zittern, Schwäche in den Gliedmaßen, Wahrnehmungsstörungen besserten sich erheblich. Bei einem Teil der Tiere stieg die Lebensdauer deutlich an. Normalerweise sterben Mäuse mit der Erkrankung im Alter von fünf Monaten. Einige der Mäuse mit den transplantierten Stammzellen lebten hingegen auch ein Jahr nach der Behandlung noch. Die Forscher hoffen nun, dass Verfahren weiter verbessern zu können, so dass mehr Tiere auf die Behandlung ansprechen. Letztlich soll es eingesetzt werden, um Myelinerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen zu behandeln.

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