Rote-Hand-Brief

Schwere Hautreaktionen unter Xeloda

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Berlin -

Bei der Behandlung mit Xeloda (Capecitabin) kann es zu schweren

Hautreaktionen, darunter Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxisch

epidermale Nekrolyse (TEN), kommen. Darauf weist der Hersteller Roche in

einem Rote-Hand-Brief in. Manche der bekannt gewordenen Fälle seien

tödlich verlaufen.

Treten solche schweren Hautreaktionen auf, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden. Die betroffenen Patienten dürfen auch später nicht mehr mit Xeloda behandelt werden. Patienten sollen laut Roche über das Risiko informiert werden. Die Häufigkeit wird gegenwärtig als sehr selten eingestuft, das heißt weniger als 1 von 10.000 Patienten ist betroffen.

TEN und SJS werden durch generalisierte erythematöse Makulae charakterisiert, die zu Blasen und Ablösungen progredieren können und denen oft Photophobie, Symptome von Infektionen der oberen Atemwege und Fieber vorausgehen.

Abzugrenzen seien das Hand-Fuß-Syndrom (palmoplantare Erythrodysästhesie) und Dermatitis, die unter Anwendung von Xeloda sehr häufig auftreten (10 Prozent). Ausschlag, Alopezie, Erythem und trockene Haut sind ebenfalls häufige Reaktionen unter Xeloda. Schließlich wurden auch Pruritus, lokalisierte Exfoliation, Hyperpigmentierung der Haut, Lichtempfindlichkeitsreaktionen und strahleninduzierte Reaktionen (Radiation-Recall-Syndrome) beobachtet.

Capecitabin ist ein Prodrug von 5 Fluoruracil (5-FU) und wird zur Behandlung von Magen-Darm-Tumoren und bei Brustkrebs eingesetzt. Wegen einer weltweiten Verknappung von 5-FU war es im Frühjahr zu Lieferengpässen von Xeloda gekommen, sodass Roche kontigentieren musste.

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