Rote-Hand-Brief

Hautreaktion unter Incivo

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Berlin -

Die kombinierte Hepatitis-C-Behandlung mit Incivo (Telaprevir), Peginterferon und Ribavirin kann zu schweren Hautreaktionen führen. Zwei japanische Patienten erlitten eine schwere toxische epidermale Nekrolyse (TEN). Ein Patient starb dabei. Der Hersteller Janssen-Cilag warnt in einem Rote-Hand-Brief vor der möglichen Nebenwirkung. Patienten sollen entsprechend aufgeklärt werden und bei Auftreten eines Hautausschlags sofort den Arzt aufsuchen.

Der Hersteller weist zudem daraufhin, dass diese Nebenwirkung auch bei der alleinigen Gabe von Peginterferon und Ribavirin auftreten könne. Bereits in den zulassungsrelevanten Studien waren schwere Hautausschläge mit Eosinophilie und systemischen Symptomen bei 0,4 Prozent der Patienten aufgetreten. In weniger als 0,1 Prozent der Fälle hatten Patienten ein Stevens-Johnson-Syndrom entwickelt. Eine TEN wurde allerdings bislang noch nicht berichtet. Die Fachinformationen sollen nun mit entsprechenden Warnhinweisen versehen werden.

Incivo ist zur Behandlung von Patienten mit chronischer Hepatitis-C vom Genotyp 1 indiziert und wird in Kombination mit Peginterferon und Ribavirin gegeben. Das antivirale Mittel inhibiert die Serinprotease der Hepatitis-C-Viren.

Bei der TEN, die auch als Lyell-Syndrom bekannt ist, bilden sich Blasen auf der Haut, die schließlich zur Ablösung der Epidermis führen. Dadurch entsteht ein schwerwiegender Flüssigkeits- und Elektrolytverlust bei den Patienten. Die TEN gehört zu den schwerwiegenden allergischen Nebenwirkungen, die auch bei der Behandlung mit Allopurinol, Coxiben, Antiepileptika, Metamizol, nichtsteroidale Antirheumatika sowie Sulfonamiden und Cotrimoxazol auftreten.

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