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Neue Warnhinweise für Tamoxifen

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Bei Tamoxifen-haltigen Arzneimitteln müssen die Hersteller Fachinformation und Packungsbeilage ändern: Werden die Medikamente gleichzeitig mit Inhibitoren des Leberenzyms P450 CYP2D6 eingenommen, kann sich die Plasmakonzentration eines aktiven Metaboliten um 65 bis 75 Prozent reduzieren. Darauf weist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hin.

Eine gleichzeitige Gabe von Tamoxifen und starken CYP2D6-Hemmern sollte vermieden werden, da die verminderte Wirksamkeit nicht ausgeschlossen werden könne, so das BfArM. Zu den Enzyminhibitoren zählen die Wirkstoffe Paroxetin, Fluoxetin, Bupropion, Chinidin und Cinacalcet.

Außerdem können Patienten mit einem Polymorphismus des CYP2D6 anders auf das Brustkrebspräparat ansprechen; bei langsamen Metabolisierern (Poor-metabolizer) kann die Wirksamkeit eingeschränkt sein. Solche Patienten hätten in Studien einen niedrigeren Endoxifen-Spiegel aufgewiesen, so das BfArM. Tamoxifen wird über das Enzym CYP3A4 zu N-Desmethyl-Tamoxifen metabiolisiert, CYP2D6 wandelt das Substrat schließlich in die aktive Form Endoxifen um.

Die Hersteller haben acht Wochen Zeit, Stellung zum Stufenplanverfahren zu nehmen.

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