Studie

Mundspüllösungen können RS-Viruslast senken

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Berlin -

Für den Herbst/Winter wird eine RSV-Infektionswelle erwartet. Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist verantwortlich für Infektionen der Atemwege – vor allem bei Kleinkindern – sowie für Hospitalisierungen. Die Übertragung erfolgt per Tröpfchen. Darum könnten geeignete Hygienemaßnahmen zur Virusinaktivierung beitragen. Forschende haben untersucht, welchen Einfluss Mundspüllösungen und Desinfektionsmittel für Hände und Flächen haben können.

Das Team der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum hat untersucht mit welchen Möglichkeiten die Ansteckungsgefahr mit RSV verringert werden kann. Die Studie wurde im „Journal of Hospital Infection“ veröffentlicht.

Das Ergebnis: Alkoholbasierte Hand- und handelsübliche Flächendesinfektionsmittel schützen bei korrekter Anwendung gut vor der Übertragung des Virus über Oberflächen. Und auch Mundspüllösungen könnten dazu beitragen, die Übertragung von Mensch zu Mensch zu verhindern.

Was wurde genau untersucht?

Die Forschen haben untersucht, wie lange sich das Virus auf Edelstahlplättchen hält. Zwar sank die Zahl ansteckender Partikel im Laufe der Zeit, doch auch nach sieben Tagen waren noch Viruspartikel nachweisbar. Eine Flächendesinfektion ist somit wichtig. Geeignet sind unter anderem Oberflächendesinfektionsmitteln auf Basis von Alkohol, Aldehyd und Wasserstoffperoxid. Diese konnten laut Studie das Virus zuverlässig von Oberflächen beseitigen.

Aber auch Desinfektionsmittel, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen werden, sind geeignet. Bereits ein Alkoholgehalt von 30 Prozent genügte, damit nach der Händedesinfektion keine vermehrungsfähigen Viruspartikel nachgewiesen werden konnten.

Mundspüllösungen können RS-Viruslast senken

Weil aber der Großteil der Übertragung nicht über Flächen, sondern per Tröpfchen über die Atemluft erfolgt, wollten die Forschenden wissen, welchen Einfluss Mundspüllösungen haben. Dazu wurde die Wirksamkeit von Mundspülungen für Erwachsene (Chlorhexamed Forte, Listerine Cool Mint und Listerine Fresh Mint) und vier speziell für Kinder (Dontodent Junior, Elmex Junior, Listerine Smart Rinse und Odol med 3 Junio) untersucht. So zeigte sich, dass nach einer Mundspülung von 30 Sekunden die Virusmenge in der Probe so stark reduziert wurde, dass das Virus nicht mehr nachweisbar war – mit Ausnahme von Odol med 3 Junior. Nach der Spülung verringerte sich zwar die Menge an infektiösem Virus, doch es konnten noch immer Viruspartikel nachgewiesen werden, was laut Studienautoren auf eine ineffiziente Inaktivierung hindeutet.

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