Nur 50 Prozent des Bedarfs

Lieferengpass bei Kochsalzlösung – Kliniken schlagen Alarm

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Berlin -

Lieferengpässe können mittlerweile auch einfachste Substanzen betreffen: Wegen Produktionsproblemen besteht seit einigen Monaten ein Problem bei isotonischer Kochsalzlösung. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR), schlägt Alarm: Im schlimmsten Fall müssten Operationen verschoben werden.

Im März hatte Fresenius Kabi einen Engpass gemeldet. Nach zunächst benötigte Glasflaschen nicht ausreichend zur Verfügung standen, wurde dann die Kapazitätsgrenze erreicht: „Wegen hoher Auslastung der Produktionsanlagen besteht keine Möglichkeit, die ausgefallene Produktionsmenge in der Folge wieder aufzuholen.“ Allerdings hieß es damals noch, dass 90 Prozent des durchschnittlichen Bedarfes der letzten Monate geliefert werden könnten. Im Juli wurde der Anteil auf 80 Prozent korrigiert.

Mittlerweile sieht es nicht besser aus, seit Mai kann auch der Konkurrent B. Braun keine NaCl-Lösung mehr liefern – wegen Problemen beim Wirkstoffhersteller, wie es heißt. Beide Hersteller rechnen damit, dass der Engpass bis Jahresende anhalten wird.

In der Rheinischen Post (RP) schlägt Preis jetzt Alarm: „Es gibt zurzeit viel zu wenig Kochsalzlösung. Was in den Kliniken schon seit Monaten ein großes Problem ist, erreicht jetzt auch die Versorgung ambulanter Patienten.“ Die Hersteller könnten auch Apotheken nicht mehr ausreichend beliefern.

„Kochsalzlösungen kosten nur wenige Cent in der Produktion, sind aber unersetzbar in der Versorgung der Patienten“, sagte Preis. „Deshalb dürfen solche Lieferengpässe eigentlich gar nicht auftreten.“ Die Politik müsse „dringend mehr Verantwortung“ übernehmen.

Gegenüber dem WDR warnte Preis davor, dass Operationen verschoben werden müssten. Kochsalzlösung werde als Träger für Medikamente gebraucht, aber auch zum Freispülen von Kathetern und Operationsfeldern benutzt.

Laut RP-Bericht werden die Kliniken mittlerweile nur noch mit der Hälfte des Bedarfs beliefert. Daher seien Krankenhäuser bereits auf das Gesundheitsministerium zugekommen.

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